Fundamentale Nachricht
13:36 Uhr, 02.04.2019

Abwärtsrisiken auch in Australien

In Australien bahnt sich eine Leitzinssenkung an. Die Notenbank wird mit Blick auf Konjunktur, Wohnungsmarkt und Inflation skeptischer.

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Sydney (Godmode-Trader.de) - Die Reserve Bank RBA hat den Leitzins am Dienstag unverändert bei 1,50 Prozent belassen. In ihrem Statement präsentierten sich die Währungshüter dovisher als zu erwarten war. Marktteilnehmer gehen nun davon aus, dass der nächste RBA Zinsschritt nach unten nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte.

Die RBA geht davon aus, dass der Arbeitsmarkt in Kürze zur Schwäche neigen und sich die Inflation mit einem ohnehin schwierigen Häusermarkt kaum positiv entwickeln wird. Zudem hätten sich die globalen Finanzbedingungen in letzter Zeit zwar entspannt, zum Teil aufgrund niedrigerer globaler Anleiherenditen. Das hinderte die RBA jedoch nicht daran, erneut darauf hinzuweisen, dass die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft zunähmen. Fast alarmierend klang die Notenbank, als sie feststellte, dass „das Wachstum des internationalen Handels zurückgegangen sei und die Investitionsabsichten nachgelassen hätten".

Darüber hinaus beurteilte die RBA die Lage der Binnenwirtschaft deutlich weniger positiv als noch zuletzt. Zum einen stellten die Mitglieder des geldpolitischen Rats fest, dass die Anpassung nach unten „in den etablierten Wohnungsmärkten" und nicht nur in „Sydney und Melbourne" fortgesetzt wird. Und obwohl die Notenbank feststellte, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor stark ist, wurde nicht mehr erwähnt, dass sie bis Ende kommenden Jahres einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,75 Prozent zu erwarten sei. Schließlich mussten die Währungshüter die schwachen BIP-Zahlen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres anerkennen und feststellen, dass diese „ein weicheres Bild der Wirtschaft vermitteln als die Arbeitsmarktdaten“.

Nach Einschätzung der Analysten von Capital Economics wird der Abschwung am Wohnungsmarkt das BIP-Wachstum weiterhin dämpfen. „Und da das Beschäftigungswachstum ein hinterherhinkender Indikator für die Wirtschaftstätigkeit ist, gehen wir davon aus, dass der Arbeitsmarkt bald wieder an Schwung verlieren wird. Das Ergebnis ist, dass wir erwarten, dass die RBA die Zinsen bis Mitte nächsten Jahres auf 0,75 Prozent senken wird, wobei die erste Senkung bereits im August erfolgt“, hieß es.

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