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10:51 Uhr, 28.06.2021

Agrar: Märkte unterliegen vielfältigen Einflüssen von außen

Als Lenkungsinstrumente sind die politischen Vorgaben und Anreize laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl wichtige Faktoren für die Agrarstruktur, die Intensität der Produktion und die Einkommensmöglichkeiten im Agrarsektor.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Heute dominieren Themen, die eher mittelbar mit Produktion oder Verbrauch an Agrargütern zusammenhängen – anders als etwa das Wetter. Ihr Einfluss kann zuweilen sofort spürbar sein, anderes wirkt erst längerfristig, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Ein klassisches Beispiel für den ersten Fall seien die Wechselkurse. So habe der Brasilianische Real gegenüber dem US-Dollar zuletzt so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr notiert. Dies habe dem Preis für Arabica-Kaffee Auftrieb gegeben. Der Wochengewinn habe sich auf immerhin 4,6 Prozent belaufen – zumal auch die Trockenheit im größten Kaffeeproduzentenland Brasilien weiterhin mit Sorge gesehen werde, heißt es weiter.

„Längerfristigen Einfluss wird dagegen die Entscheidung der EU vom Freitag zur weiteren Entwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 haben. Ein Schwerpunkt soll der Klima- und Umweltschutz sein, wozu etwa die Förderung ökologischer Landwirtschaft oder zur Wiederherstellung CO2-speichernder Feuchtgebiete zählen. An die Teilnahme an Ökoprogrammen soll ein zunehmender Anteil der finanziellen Mittel gebunden werden. Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den Mitgliedsländern bestätigt werden“, so Helbing-Kuhl.

Als Lenkungsinstrumente seien die politischen Vorgaben und Anreize wichtige Faktoren für die Agrarstruktur, die Intensität der Produktion und die Einkommensmöglichkeiten im Agrarsektor. Entsprechend unterschiedlich seien die Wünsche der Beteiligten. In den USA zeige sich dies etwa beim Thema Biokraftstoffe. Während Agrar- und Biokraftstoffproduzenten auf eine strikte Einhaltung der politisch gesetzten Beimischungsverpflichtungen von Ethanol zu Benzin und Biodiesel zu Diesel beharrten, nähmen vor allem kleinere Raffinerien gerne Ausnahmeregelungen in Anspruch, heißt es weiter.

„Deren Position wurde am Freitag durch ein Gerichtsurteil gestärkt, das eine Verlängerung eigentlich ausgelaufener sogenannter 'Waiver' für die am Prozess beteiligten Raffinierien für rechtens erklärte – dies ist zwar nur ein Puzzlestück in einem seit vielen Jahren schwelenden Konflikt, doch der in diesem Fall urteilende U.S. Supreme Court hat besonderes Gewicht. Entsprechend gaben die Notierungen von Mais und Sojabohnen als Ausgangsprodukte für Ethanol und Biodiesel nach der Entscheidung nach, zumal Regenfälle in wichtigen US-Anbaugebieten in die gleiche Richtung wirkten“, so Helbing-Kuhl.

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