ARISTA - Weshalb fällt der Kurs trotz guter Zahlen?
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Erwähnte Instrumente
- Arista Networks Inc.Kursstand: 111,060 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Arista Networks Inc. - WKN: A40V33 - ISIN: US0404132054 - Kurs: 111,060 $ (NYSE)
Dabei übertraf der Netzwerkausrüster die Erwartungen in nahezu allen wichtigen Kennzahlen: Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) stieg auf 0,65 USD und lag damit deutlich über den Analystenschätzungen von 0,57 USD. Auch der Umsatz wuchs kräftig um 25,3 % im Vergleich zum Vorjahr und erreichte 1,93 Mrd. USD – ebenfalls mehr als die erwarteten 1,904 Mrd. USD.
Doch trotz dieser soliden Entwicklung blieb ein entscheidender Wermutstropfen: Die Bruttomarge gab im Jahresvergleich um 1,2 Prozentpunkte auf 64,2 % nach. Für das erste Quartal 2025 stellt Arista zudem eine weitere Abschwächung auf rund 63 % in Aussicht. Genau diese Entwicklung scheint bei Investoren für Nervosität zu sorgen.
Margendruck belastet die Stimmung
CEO Jayshree Ullal unterstrich in der Analystenkonferenz zwar die außergewöhnliche Performance des Unternehmens: „2024 war ein bemerkenswertes Jahr, in dem wir mit einem Rekordumsatz von 7 Mrd. USD unsere Stärken in Wachstum und Profitabilität eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.“ Doch die schwächere Margenentwicklung überschattete die starken Wachstumszahlen dann doch.
CFO Chantelle Breithaupt erklärte, dass die rückläufigen Margen vor allem auf eine veränderte Umsatzverteilung zurückzuführen seien: „Unsere Bruttomarge wird im ersten Quartal leicht über 63 % liegen. Der Rückgang ist primär darauf zurückzuführen, dass unser Geschäft mit großen Cloud- und KI-Kunden an Bedeutung gewinnt.“ Zudem würden steigende Zölle für Komponenten aus China das Ergebnis belasten: „Wir absorbieren einen Teil dieser Mehrkosten, um unseren Kunden stabile Preise zu ermöglichen.“
Arista profitiert weiterhin erheblich vom Boom der Künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen erwartet für 2025 allein im KI-Backend-Geschäft einen Umsatz von 750 Mio. USD. „Drei unserer vier größten Kunden werden 2025 zusammen etwa 100.000 GPUs in Betrieb nehmen. Wir sind überzeugt, dass Ethernet in der KI-Infrastruktur eine Schlüsselrolle spielen wird“, so Ullal.
Dennoch wächst die Konkurrenz: White-Box-Anbieter und Open-Source-Netzwerklösungen setzen Arista zunehmend unter Druck. Ullal räumte ein, dass das Unternehmen in bestimmten Bereichen mit alternativen Lösungen koexistieren müsse: „Wir werden in hybriden Umgebungen arbeiten, in denen Kunden verschiedene Netzwerkarchitekturen kombinieren.“ Langfristig könnte dies das Preissetzungsniveau und damit die Profitabilität belasten.
Unsicherheiten im Cloud- und Enterprise-Geschäft
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für Investoren ist die Entwicklung bei den großen Hyperscaler-Kunden wie Microsoft und Meta. Während Arista diese Kunden langfristig als stabile Wachstumsquelle sieht, zeigen sich kurzfristige Schwankungen. „Unsere Umsätze mit Meta spiegeln eher deren reduzierte Investitionen aus 2023 wider. Für 2025 erwarten wir eine Normalisierung, aber die Dynamik bleibt schwer vorhersehbar“, erklärte Breithaupt.
Auch im Enterprise-Segment zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die Nachfrage nach modernen Datacenter- und Campus-Netzwerken robust wächst, halten sich viele Unternehmen bei neuen KI-Investitionen noch zurück. „Große Unternehmen bewegen sich langsam von der Theorie zur Praxis, wenn es um KI-Infrastrukturen geht. Während Cloud-Service-Anbieter derzeit den Großteil der Trainingskapazitäten bereitstellen, werden wir künftig eine stärkere Verlagerung hin zu eigenen On-Premise-Lösungen sehen“, so Breithaupt.
Arista strebt für 2025 einen Umsatz von mindestens 8,2 Mrd. USD an. Die Prognose für das erste Quartal lag leicht über den Erwartungen der Analysten an. Langfristig bleibt Arista gut aufgestellt, um von der steigenden Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitsnetzwerken für Cloud und KI zu profitieren. „Wir setzen konsequent auf Innovation, um die Zukunft des datengesteuerten Netzwerks zu gestalten und unser jährliches Umsatzziel von 10 Mrd. USD zu erreichen“, so Ullal.
Fazit: Die Arista-Aktie ist "priced for perfection". Diese Perfektion gibt es aber nicht. Die Wachstumsraten lassen nach und die Bruttomargen fallen. Zudem wird die Konkurrenz stärker. Da kann eine solch hohe Bewertung mit einem 17er-Kurs-Umsatz-Verhältnis auch mal auf die Füße fallen. Bei einer niedrigeren Bewertung wären die Zahlen sicherlich besser angekommen. Das langfristige Wachstum bleibt derzeit aber noch intakt.
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Jahr | 2024e* | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. USD | 7,00 | 8,27 | 9,80 |
Ergebnis je Aktie in USD | 2,27 | 2,47 | 2,93 |
KGV | 48 | 45 | 38 |
Dividende je Aktie in USD | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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