Fundamentale Nachricht
11:14 Uhr, 19.12.2014

Bank of Japan hält die Geldschleusen offen

Wie die Bank of Japan am Freitag mitteilte, soll die Geldmenge weiterhin mit Wertpapierkäufen um jährlich 80 Billionen Yen ausgeweitet werden. Die Erfolgsbilanz der Notenbank ist allerdings bescheiden: Ohne den Effekt der Mehrwertsteuererhöhung im April liegt die Inflationsrate bei unter einem Prozent.

Tokio (BoerseGo.de) - Die Bank of Japan (BoJ) hält an ihrer Politik des billigen Geldes unverändert fest. Bei ihrer Dezember-Sitzung, die diese Woche Donnerstag und Freitag stattfand, bekräftigten die Währungshüter den Kurs, weiterhin Wertpapierkäufe von 80 Billionen Yen pro Jahr zu kaufen, um die ins Straucheln geratene Wirtschaft des Landes zu stützen. Dazu kauft sie in erster Linie Staatsanleihen mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von sieben bis zehn Jahren.

Erst im Oktober hatte die Notenbank ihr Geldmengenziel deutlich erhöht. Die Entscheidung vom Freitag fiel allerdings nicht einstimmig aus. Einer der neun Notenbank-Mitglieder stimmte dagegen.

Zuletzt hatte aber der von der Bank of Japan ermittelte Tankan-Bericht gezeigt, dass japanische Volkswirtschaft sich noch immer nicht von der Steuererhöhung im April erholt hat. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent hatte die Konsumausgaben einbrechen und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen lassen.

Ministerpräsident Shinzo Abe hat deshalb auch die für Herbst 2015 geplante weitere Anhebung der Steuer um ca. 18 Monate verschoben, ein Konjunkturpaket angekündigt und Neuwahlen angesetzt. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen konnte sich Abe mit seiner Regierungskoalition am vergangenen Sonntag eine Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus sichern.

Der Rückgang des Ölpreises hatte zuvor Spekulationen aufkommen lassen, dass die BoJ gezwungen sein wird, im nächsten Jahr erneut die Geldpolitik zu lockern. Der Grund: Ziel der Geldmengenausweitung ist eine Erhöhung der Inflationsrate. Der niedrige Ölpreis übt jedoch einen negativen Einfluss auf die ohnehin schwache Teuerung in Japan aus. Auf der anderen Seite profitiere die Konjunktur des rohstoffarmen Landes vom Verfall der Rohölpreise, sagte Notenbankchef Haruhiko Kuroda nach der Zinsentscheidung. Hinweise auf eine noch lockerere Geldpolitik gab er nicht

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