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10:43 Uhr, 19.11.2014

Bank of Japan sieht keine Veranlassung die Geldpolitik zu ändern

Die Bank von Japan sieht die Wirtschaft weiter auf Erholungskurs und keine Veranlassung die Geldpolitik zu ändern. Damit steht die BoJ in Widerspruch zur Regierung. Premier Abe hatte gestern angekündigt, eine geplante Steueranhebung zu verschieben: Grund: Die schwache Wirtschaft würde dies nicht verkraften.

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Tokio (BoerseGo.de) - Der überraschende Konjunktureinbruch im dritten Quartal, die Ankündigung von Regierungschef Shinzo Abe, im Dezember vorgezogene Neuwahlen durchzuführen – dies sind für die Bank of Japan (BoJ) keine Gründe, ihre Einschätzung der konjunkturellen Lage aufzugeben resp. die aktuelle Geldpolitik zu verändern. Nach zweitägiger Beratung teilte der geldpolitische Rat der BoJ am Mittwoch in Tokio mit, seinen eingeschlagenen geldpolitischen Kurs beizubehalten. Grundsätzlich erhole sich die Wirtschaft weiter moderat, auch wenn nicht alles rund laufe, lautet die Einschätzung der Zentralbank. Japans Wirtschaftsleistung war im dritten Quartal unerwartet gesunken. Weil dies der zweite Quartalsrückgang in Folge ist, befindet sich das Land nun in einer technischen Rezession.

Die BoJ entschied mit einer Mehrheit von acht zu eins, mit Wertpapierkäufen im Volumen von 80 Billionen Yen pro Jahr Geld in das Bankensystem zu pumpen. Erst Ende Oktober hatte die Zentralbank in Tokio die Schleusen der bereits ultralockeren Geldpolitik überraschend noch weiter geöffnet und das Programm zum Ankauf von Anleihen um 10 Billionen auf nun 80 Billionen Yen pro Jahr erhöht. Damit sollte unter Umständen auch das Vertrauen der Finanzmärkte gestärkt werden, das Japan seinen hohen Schuldenberg in den Griff bekommt. Grundsätzliches Ziel ist es aber, die jahrelange Deflation zu überwinden und eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen. BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda räumte allerdings am Mittwoch ein, dass es wahrscheinlich ist, dass sich der Anstieg der Verbraucherpreise auf unter ein Prozent verlangsamt.

Zudem wollte Japan mit einer weiteren Steueranhebung seine Staatsschulden eindämmen, die mit 240 Prozent des Bruttoinlandsprodukts so hoch sind wie in keinem anderen großen Industrieland. Einen Tag, nachdem Ministerpräsident Abe die Verschiebung der geplanten Mehrwertsteueranhebung bis April 2017 verkündet hatte, ermahnte Kuroda die Regierung jetzt, es sei extrem wichtig, dass Tokio seine Fiskaldisziplin beibehält.

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