Fundamentale Nachricht
11:08 Uhr, 01.07.2016

Deflationsgefahr: Bank of Japan ist nun am Zug

In Japan bleibt die Preisentwicklung trotz aller Bemühungen der Notenbank ein Problem. Die Gefahr einer Deflation ist weiter nicht gebannt. Die japanische Notenbank versucht seit Langem, mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Inflation stärker anzuschieben. Nun fordern Experten neue, erweiterte Maßnahmen.

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Erwartungen an die japanische Notenbank in geldpolitischer Hinsicht nachzulegen, werden immer stärkar. Denn die heute veröffentlichten japanischen Inflationsdaten legen offen, dass die Gefahr der Deflation in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft noch nicht vom Tisch ist. Im Mai seien die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Jahresvergleich um 0,4 Prozent und damit etwas stärker als im Vormonat gesunken, teilte die nationale Statistikbehörde in Tokio mit. Experten hatten mit einem Rückgang von im Schnitt minus 0,5 Prozent gerechnet. Damit liegt die aktuelle Rate satte 2,4 Prozentpunkte unter dem von der Notenbank anvisierten Ziel von 2,0 Prozent Teuerung.

Die Inflation ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise gab im Berichtsmonat ebenfalls leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 0,6 Prozent nach. Während sich die Maidaten noch vergleichsweise gut behauptet haben, zeigten die vorläufigen Junidaten für die Region Tokio erneut breit verteilte Rückgänge bei den Warenpreisen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass sich der steile Rückgang der Importpreise infolge des stärkeren Yen nun auch in den Verbraucherpreisen niederschlägt. Die Daten erhöhen stark der Druck auf die japanische Notenbank, ihren Kurs noch weiter zu lockern, um die Inflation endlich anzufeuern.

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