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10:01 Uhr, 30.09.2014

Gestatten, mein Name ist DAX - Beruf: erfolgreicher Fondsmanager.

Viele Fondsmanager haben den DAX oder andere Indizes als Vergleichsmaßstab (oder in Börsendeutsch: Benchmark), um die Entwicklung ihrer Investitionen abgleichen zu können. Dabei gelingt es nur wenigen, die Wertentwicklung des DAX langfristig zu übertreffen. Warum? Weil der DAX selbst ein guter Fondsmanager ist.

In der vergangenen Woche wurde die Zusammensetzung des wichtigsten Deutschen Börsenbarometers neu bestimmt. Ein Gremium tagte und nahm die Aktie von ProSiebenSAT1 nun doch nicht mit in den Index auf. Dafür gab es reichlich Bewegung in den untergeordneten Indizes MDAX und SDAX. Dabei müssen neue Aufnahmekandidaten einen festen Kriterienkatalog erfüllen, um aufgenommen zu werden. Und anhand dieses Katalogs möchte ich zeigen, dass ein Index wie der DAX als Direktinvestment, via Zertifikat oder ETF eine gute Alternative zu einem Fonds darstellt:

Wer in den DAX möchte, muss zu den 30 umsatzstärksten und nach Marktkapitalisierung größten deutschen Unternehmen zählen. Der Börsenumsatz ist dabei auch eine sinnvolle Maßzahl für das öffentliche Interesse und das Engagement der großen Investmenthäuser. Hoher Börsenumsatz ist das erste Gütesiegel und Marktkapitalisierung – also das Produkt aus dem aktuellen Aktienkurs mal der Zahl aller Aktien des Unternehmens – das zweite: Damit werden konsequent Werte in den Index aufgenommen, die nicht nur als Unternehmen eine herausragende Bedeutung in der Wirtschaft haben, sondern auch über einen langen Zeitraum in der Anlegergunst stehen und entsprechend eine Historie steigender Kurse mit sich bringen.

Gleichzeitig werden mit der Indexprüfung auch regelmäßig die Werte aussortiert, die nach obigen Kriterien nicht mehr in den Index gehören sollten. So ergibt sich eine schrittweise Rotation – einfach gesagt: die guten Aktien und erfolgreichen Unternehmen aus zukunftsweisenden Branchen rein, die im direkten Vergleich weniger guten Aktien raus. Nachdem die Aktien bei der Indexberechnung nach obigen Kriterien auch noch unterschiedlich gewichtet werden, ergibt sich eine zusätzliche Rangordnung. Am Ende steht ein breitgefächertes Anlageportfolio, das es als Benchmark erstmal zu übertreffen gilt.

Wer sich für die exakten Kriterien der Zusammensetzung interessiert, dem empfehle ich den Artikel meines Kollegen Bastian Galuschka „PROSIEBENSAT1 – Kommt sie in den DAX?“. Und vielleicht schafft sie es ja beim nächsten Mal in den DAX, wenn der "Arbeitskreis Aktienindizes" im Dezember wieder tagt.

Ihr Thomas May

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