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11:19 Uhr, 27.01.2022

Gold: Nach Powell-Aussagen unter Druck

US-Notenbankchef Jerome Powell gab sich bei der Pressekonferenz im Anschluss an den unveränderten Zinsentscheid recht hawkisch. Er schloss nicht aus, dass 2022 zur Eindämmung der Inflation sogar bei jeder Fed-Sitzung an der Zinsschraube gedreht werden könnte.

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    Kursstand: 1.815,96000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington (GodmodeTrader.de) – Gold weitet am Donnerstagvormittag im Umfeld eines auf breiter Basis zulegenden US-Dollars seine gestrigen Verluste nach dem US-Zinsentscheid aus. Im Tief erreichte das Edelmetall bislang 1.808,80 US-Dollar je Feinunze.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend ihren Leitzins unverändert in einer Spanne zwischen 0,00 und 0,25 Prozent belassen, gleichzeitig aber eine baldige Zinsanhebung angekündigt. Marktbeobachter rechnen damit, dass diese bei dem nächsten Notenbanktreffen am 15./16. März 2022 erfolgen wird. Die monatlichen Wertpapierkäufe sollen Anfang März abgeschlossen sein und die Bilanzsumme soll nach der ersten Zinsanhebung verringert werden.

US-Notenbankchef Jerome Powell gab sich bei der Pressekonferenz im Anschluss an den Zinsentscheid recht hawkisch. Bei nahezu jeder Aussage klang die Entschlossenheit durch, dass die Fed bezüglich der Inflation handeln wird. Die Wirtschaft brauche nicht länger eine starke geldpolitische Unterstützung, die Inflationsrisiken seien nach oben gerichtet und der Arbeitsmarkt gebe ziemlich viel Spielraum bei der Zinsanhebung. Man werde sich früher und vielleicht schneller bewegen als bei der letzten Normalisierung, sagte Powell.

Auf Nachfrage schloss Powell nicht aus, dass 2022 zur Eindämmung der Inflation sogar bei jeder Fed-Sitzung an der Zinsschraube gedreht werden könnte. Dies sei aber datenabhängig, hieß es. Bis Jahresende stehen noch sieben Notenbanksitzungen der Fed an. An den Märkten sind gegenwärtig vier Leitzinserhöhungen um insgesamt 100 Basispunkte eingepreist.

Die Aussicht auf steigende US-Zinsen beschert dem zinslosen Investment Gold kräftige Verluste, andererseits könnten steigende geopolitische Risiken, zu denen auch ein möglicher Einmarsch Russlands in die Ukraine gehört, das Edelmetall unterstützen. Die Analysten von Goldman Sachs haben nach dem Zinsentscheid ihre Zwölfmonatsprognose für Gold von 2.000 auf 2.150 US-Dollar pro Unze angehoben und dies mit der Erwartung eines langsameren US-Wachstums, eines Aufschwungs in den Schwellenländern ohne China und einer höheren Inflation begründet. „Diese Kombination aus verlangsamtem Wachstum und höherer Inflation dürfte die Investitionsnachfrage nach Gold anregen, das wir als defensive Inflationsabsicherung betrachten", heißt es in der Research-Publikation.

Gegen 11:15 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 1.816,38 US-Dollar je Feinunze.

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