Hebelpapiere für den Zinsanstieg
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Der typische deutsche Sparer könnte neidisch werden: Während 10-jährige US-Anleihen jüngst erstmals seit 2011 wieder oberhalb der Marke von 3,1 Prozent rentierten, bleiben die Renditen langlaufender Bundesanleihen weiterhin auf niedrigem Niveau. Zwar hat auch hierzulande der Zins für 10-jährige Papiere bereits einige Erholungsanläufe genommen, jedoch liegt dieser zuletzt neuerlich unter 0,5 Prozent und damit sehr weit vom US-Niveau entfernt.
Dabei ist der langsame, aber kontinuierliche Anstieg der US-Renditen vor allem auf die starke Konjunktur und die Politik der US-Notenbank Federal Reserve zurückzuführen. Die Fed hat nicht nur das Anleihekaufprogramm zurückgefahren, sondern auch die Zinsen bereits sechsmal erhöht. Zwei weitere Schritte könnten in diesem Jahr noch folgen – gerade auch angesichts der Inflation von zuletzt 2,5 Prozent.
In Europa stellt sich die Lage weniger eindeutig dar. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass EZB-Chef Mario Draghi das hiesige Anleihekaufprogramm im Herbst auslaufen lassen und so graduell die geldpolitische Wende einleiten könnte. Sollte sich das konjunkturelle Umfeld nicht deutlich eintrüben, könnte schon wenige Quartale später eine zinspolitische Straffung beginnen, wie EZB-Ratsmitglied Villeroy de Galhau kürzlich andeutete.
Sofern sich diese Andeutungen auf der nächsten Ratssitzung am 14. Juni konkretisieren, sollten sich Bundesanleihen der Dynamik am US-Rentenmarkt zumindest nicht mehr vollends entziehen können. Für einen kurzfristigen oder zumindest moderaten Anstieg der Renditen und eine entsprechende Kurskorrektur spricht zudem der technische Faktor, dass der maßgebliche Bund-Future im Zuge der Unsicherheiten der künftigen Politik Italiens zuletzt wieder über der 100-Tage-Linie notiert. Ein bevorstehender Zinsanstieg und die entsprechende Kurskorrektur lassen sich unter anderem mit Turbos Short und Put-Optionsscheinen auf den Bund-Future überproportional nutzen.
Eine andere maßgeschneiderte Variante sind Call-Optionsscheine auf den 10-Jahres-CMS-Swapsatz. Sie eignen sich sowohl für chancenorientierte Trader als auch für Anleger, die sich das heutige Zinsniveau für eine in der Zukunft geplante Kreditaufnahme sichern wollen. Der zugrunde liegende 10-Jahres-CMS-Swapssatz (EUR) EURIBOR ICE dürfte für viele Anleger zunächst exotisch klingen. Schließlich war das Instrument bis vor kurzem institutionellen Investoren vorbehalten.
Bei ihnen ist es indessen sehr etabliert – und zwar als der für Tauschgeschäfte (Swaps) im Interbankenmarkt maßgebliche Zinssatz. Mit den sogenannten Constant-Maturity-Swaps, bei dem ein längerfristiger Zins gegen einen kurzfristigen getauscht wird, sichern Banken beispielsweise Zinsrisiken ab oder positionieren sich aktiv hinsichtlich Zinserwartungen ohne dafür ein Engagement an den Rentenmärkten eingehen zu müssen.
Der 10-Jahres CMS bezieht sich somit nicht auf Staatsanleihen, sondern auf einen der liquidesten Finanzmärkte. Der täglich von der Intercontinental Exchange in London ermittelte und veröffentlichte Swapsatz gilt als repräsentatives Barometer für den von Banken veranschlagten langfristigen Kapitalmarktzins.
Mit entsprechenden Call-Optionsscheinen positionieren sich Anleger damit unmittelbar für steigende langfristige Zinsen. Vorteilhaft wirkt außerdem, dass anders als etwa beim Bund-Future keine Rolleffekte auftreten, die je nach Verlauf der Futures-Kurve erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung haben können. Mehr Details zu den Produkten für den Zinsanstieg unter www.sg-zinsensichern.de.
Stefano Angioni, Derivate-Experte bei der SOCIETE GENERALE.
Stand: 02.07.2018. Weitere Informationen unter: sg-zertifikate.de
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