Fundamentale Nachricht
16:12 Uhr, 21.09.2017

Japans Notenbank wird das Inflationsproblem einfach nicht los

Japans Zentralbank hält vorerst unverändert an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Zwar erhole sich die Wirtschaft „moderat". Angesichts der geringen Teuerungsraten werde jedoch am expansiven Kurs festgehalten, so die BoJ. Das Inflationsziel wurde erneut, schon das sechste Mal, nach hinten verschoben.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Japan (BoJ) hält unverändert an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Zwar erhole sich die Wirtschaft „moderat". Angesichts der geringen Teuerungsraten werde jedoch am expansiven Kurs festgehalten, entschied die BoJ nach Abschluss zweitägiger Beratungen. In Marktkreisen war dies erwartet worden. Seit Februar 2016 gilt ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent, der Geschäftsbanken davon abhalten soll, Geld bei der Notenbank zu parken, anstatt es bspw. als Kredite für Investitionen weiterzureichen.

Die Projektionen zum Wirtschaftswachstum der Notenbank bleiben weiter zurückhaltend. Für dieses Jahr erwartet die BoJ unverändert ein Wachstum von 1,8 Prozent und für das kommende von 1,3 Prozent. Dabei zeigen aktuelle Konjunkturdaten eine ausgesprochen kräftige Dynamik, was auf ein stärkeres Wachstum schließen lässt. Der schwache Yen und die hohe Nachfrage aus den USA haben Japans Exporte im August nicht nur zum neunten Mal in Folge steigen lassen. Das Wachstum von 18,1 Prozent war zudem das höchste seit November 2013. Im zweiten Quartal war die japanische Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet sogar um 4,0 Prozent angestiegen.

Hingegen bleibt die Inflation denkbar schwach. Bereits bei der letzten Sitzung nahm die BoJ ihr Inflationsziel für das laufende Fiskaljahr on 1,4 auf 1,1 Prozent zurück. Doch selbst dies scheint noch viel zu optimistisch zu sein. Während der ersten vier Monate des laufenden Fiskaljahres per Ende März lag die Jahresrate bei durchschnittlich 0,4 Prozent. Die BoJ versucht seit 2013 im Kampf gegen die jahrelange Deflation mit stetig fallenden Preisen, die Inflation anzuheizen. Bislang jedoch ohne Erfolg. Damals hatte die Zentralbank noch erwartet, das Inflationsziel von zwei Prozent innerhalb von etwa zwei Jahren zu erreichen. Seither musste sie dieses Ziel nun schon sechs Mal nach hinten schieben. Die Teuerung wird sich demnach wohl erst um das Fiskaljahr 2019 der angepeilten Marke von zwei Prozent nähern.

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