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15:54 Uhr, 29.10.2019

Japans Preisentwicklung bleibt bedenklich schwach - Was macht nun die BoJ?

In Japan bleibt die Inflation trotz der jüngsten Mehrwertsteuererhöhung niedrig. Ohne die Auswirkungen der Steuererhöhung markierte die Kernrate in Tokio den langsamsten Anstieg seit mehr als zwei Jahren.

Tokio (Godmode-Tader.de) - Die Kernrate der Verbraucherpreise in Tokio, einem führenden Indikator für die landesweite Inflation, stieg im Oktober um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Experten hatten einen Anstieg der Rate um 0,7 Prozent erwartet. Das Zwei-Prozent-Ziel der Bank of Japan erscheint derzeit unerreichbar.

Die Daten konnten erste Indizien liefern, wie sich die im Oktober eingeführte Mehrwertsteuererhöhung auf das Preiswachstum auswirkt. „Die Unternehmen haben die Auswirkungen der Steuererhöhung nicht so stark wie erwartet auf die Verbraucher umgewälzt", sagte Mari Iwashita, Chef-Marktwirtin bei Daiwa Securities zu Reuters. „Die Bank of Japan muss nun wahrscheinlich ihre Inflationsprognose in ihrem Quartalsbericht für Oktober zurücknehmen. Denn auch die landesweite Kernrate dürfte im Oktober voraussichtlich nur 0,5 Prozent erreichen.

Die japanische Regierung hat im Zuge der Bemühungen, die hohe Staatsverschuldung des Landes in den Griff zu bekommen, den Umsatzsteuersatz von 8 auf 10 Prozent erhöht. Um die Belastung durch die höhere Abgabe zu verringern, hat die Regierung ab Oktober beispielsweise die vorschulische Bildung für Kinder gebührenfrei gestellt. Dieses Gegengewicht habe die preissteigernde Wirkung der höheren Mehrwertsteuer gedämpft, hieß es.

Ohne die Auswirkungen der Steuererhöhung und des Kinderbetreuungsrabatts erreichte die Kernverbraucherinflation in Tokio im Oktober 0,34 Prozent und markierte damit den langsamste Anstieg seit mehr als zwei Jahren.

Die jahrelange extrem lockere Politik hat es nicht vermocht, die Inflation auf das Ziel der Notenbank zu heben. In den Prognosen vom Juli rechnete die BoJ damit, dass die landesweite Verbraucherpreisinflation (Kernrate) im laufenden Geschäftsjahr per Ende März 2020 1,0 Prozent erreichen wird - einschließlich des Effekts der höheren Steuer. Für ihre Zinssitzung in dieser Woche hat die Bank of Japan eine Überprüfung ihres geldpolitischen Kurses angekündigt.

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