Fundamentale Nachricht
13:57 Uhr, 08.05.2019

Neuseeland: RBNZ wird weiter an der Zinsschraube drehen

Die RBNZ reagiert mit der Lockerung als erstes Land unter den entwickelten Volkswirtschaften auf die gegenwärtige Konjunkturschwäche.

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Wellington (Godmode-Trader.de) - Die neuseeländische Zentralbank hat ihren Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt. Die RBNZ reduzierte den OCR-Satz um 25 Basispunkte auf 1,50 Prozent. Der Schritt entsprach den Erwartungen der Analysten, nachdem die Notenbank bei ihrer letzten politischen Entscheidung im März eine Lockerung signalisiert hatte.

Die heutige Entscheidung wurde im geldpolitischen Rat im Konsens getroffen. Das bedeutet, dass es keiner Abstimmung bedurfte, da der Ausschuss dem Antrag einstimmig zugestimmt hat. Am Dienstag hatte sich die Zentralbank Australiens noch gegen einen solchen Schritt entschieden, obwohl nicht wenige Fachleute damit gerechnet hatten.

Die der Entscheidung beigefügte Erklärung klang recht ausgewogen. Neuseelands Notenbankchef Adrian Orr nannte die zuletzt schwächere Entwicklung am Jobmarkt sowie die schwächere Inflation als Gründe für die Zinssenkung. Die RBNZ hoffte jedoch, dass die Zinssenkung dazu beitragen würde, diesen Bedenken Rechnung zu tragen, und stellte fest, dass „ein niedrigeres Leitzinsniveau jetzt am besten mit der Erreichung der Notenbank-Ziele vereinbar ist.

Die RBNZ reagiert mit der Lockerung als erstes Land unter den entwickelten Volkswirtschaften auf die gegenwärtige Konjunkturschwäche. Zugleich senkte die RBNZ ihre Prognosen für das BIP-Wachstum für 2019 auf 2,6 von 2,9 Prozent und für 2020 auf 2,6 von 2,8 Prozent. Trotz kräftiger Mindestlohnerhöhungen in den nächsten Jahren dürfte zudem der Preisdruck aufgrund des gedämpften BIP-Wachstums und der steigenden Arbeitslosigkeit langsamer anziehen, als die Bank derzeit erwartet.

Da sich abzeichnet, dass sich die Wirtschaft in einer schwächeren Verfassung befindet als die RBNZ derzeit auf dem Schirm hat, geht das Analysehaus Capital Economics davon aus, dass die Notenbank die Zinsen in diesem Jahr weiter senken wird. „Eine Beschleunigung des BIP-Wachstums im ersten Quartal könnte eine weitere Zinssenkung für die nächsten Monate verhindern, aber da sich der Arbeitsmarkt abschwächt und das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte weiterhin gedämpft bleibt, gehen wir davon aus, dass die Bank die Zinsen im November auf 1,25 Prozent senken wird“, prognostizieren die Analysten.

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