Fundamentale Nachricht
17:00 Uhr, 09.06.2016

Niedrige Inflation zeigt die schwache Nachfrage in China

Als Zeichen für die schwache Konjunktur in China sind die Erzeugerpreise im Mai den 51. Monat in Folge zurückgegangen. Allerdings weniger stark als erwartet. Der Trend nach oben könnte auf einen Abbau der Überkapazitäten in manchen Industriebranchen hindeuten.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Erzeugerpreise in China sind im Mai den 51. Monat in Folge gefallen. Der Rückgang der Preise auf Herstellerebene betrug nach Angaben des Nationalen Statistikamtes in Peking 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Die Verbraucherpreise zogen im Berichtsmonat im Jahresvergleich um 2,0 Prozent an. Diese Entwicklung kann als positive Überraschung bezeichnet werden. So hatten Bankvolkswirte doch mit einem stärkeren Preisauftrieb gerechnet. Experten sind der Ansicht, die Verbraucherpreisentwickelung, die unter den amtlich angestrebten drei Prozent liegt, biete weiter Raum für eine Lockerung der Geldpolitik.

Beim Blick auf die Details sind bei den Verbraucherpreisen erneut die Nahrungsmittelpreise ausschlaggebend für die Gesamtrate. Im Berichtsmonat Mai zogen diese um 5,9 Prozent deutlich an. Bei den Herstellerpreisen präsentiert sich kein wirklich neues Bild der Lage. Für den erneuten Rückgang zeichnet sich in erster Linie der Subindex „Mining“ verantwortlich, der mit minus 9,6 Prozent erneut fast zweistellig einbrach. Bei der Komponente „Manufacturing“ wurde für im Mai nur noch ein Rückgang um 1,8 Prozent registriert. „Die Entwicklung ist schon als Zeichen für eine gewisse Entspannung zu sehen“, konstatieren die Experten der NordLB. Allerdings gebe es die Einschränkung, dass die aktuell festeren Notierungen an den Rohstoffmärkten auf die chinesischen Produzentenpreise einwirken. Außerdem dürfen Skaleneffekte nicht außen vor gelassen werden. Gleichwohl lasse der eingeschlagene Trend eine Verschiebung der Einflussfaktoren in Richtung Kapazitätsabbau erwarten.

Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal mit 6,7 Prozent so langsam wie seit der globalen Finanzkrise vor sieben Jahren nicht mehr.

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