DAX-Future tendiert nach Wahl freundlich
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- DAX Index FutureKursstand: 22.440,00 € (EUREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- DAX Index Future - WKN: 846959 - ISIN: DE0008469594 - Kurs: 22.440,00 € (EUREX)
Die Bundestagswahl hat wie erwartet zu einem politischen Erdbeben geführt. Die Union (CDU/CSU) wird stärkste Kraft, vor AfD, SPD, Grünen und Linken. Nach Auszählung aller Wahlkreise kommt die Union laut Bundeswahlleiterin auf 28,6 %, während die AfD 20,8 % erreicht, gefolgt von der SPD mit 16,4 %, den Grünen mit 11,6 % und der Linken mit 8,8 %. BSW und FDP scheitern an der 5%-Hürde.
Union und AfD sind die klaren Gewinner der Wahl mit deutlichen Stimmgewinnen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2021. Die drei Parteien der Ampelregierung verzeichnen hingegen Stimmenverluste. Besonders stark wurden SPD und FDP abgestraft.
FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem schwachen Abschneiden seiner Partei und dem verpassten Einzug in den Bundestag seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. „Die Bundestagswahl brachte eine Niederlage für die FDP, aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft. Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus. Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte“, schrieb Lindner im Online-Dienst X.
Für die SPD will der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz nicht die Sondierungs- und Koalitionsgespräche mit der Union führen, wie Scholz ankündigte. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius könnte Verhandlungsführer der SPD für die Gespräche mit der Union werden. SPD-Chef Lars Klingbeil soll auch neuer Fraktionsvorsitzender werden.
Eine große Koalition aus CDU/CSU und SPD kommt auf eine Regierungsmehrheit. Union und SPD könnten damit die nächste Bundesregierung stellen, sofern sie sich in Koalitionsgesprächen einigen. Eine schwarz-grüne Koalition hat hingegen keine Mehrheit. Rechnerisch möglich wäre auch eine Koalition aus Union und AfD. Die Union hat eine Zusammenarbeit mit der AfD allerdings ausgeschlossen, auch am Wahlabend.
Wichtige Themen im Wahlkampf waren die Migration und die angeschlagene wirtschaftliche Lage. Von beiden Themen konnten vor allem Union und AfD profitieren.
Fazit: Trotz des starken Abschneidens der AfD kommt eine große Koalition aus Union und SPD auf eine Regierungsmehrheit im neuen Bundestag. Damit dürfte diese Koalition am wahrscheinlichsten sein. Die Finanzmärkte hoffen vor allem auf eine stabile und demokratische Bundesregierung, die wirksam gegen die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland vorgeht. Der DAX-Future tendiert im frühen asiatischen Handel freundlich und kann zuletzt um rund 0,8 % Prozent zulegen. Der Euro gewinnt gegenüber dem US-Dollar rund 0,3 % hinzu. Welche Aktien konkret von einem bestimmten Wahlausgang profitieren könnten, haben die Goldesel-Kollegen vor der Wahl hier zusammengefasst.

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Insgesamt 12 Jahre "großer" Koalition unter Angela Merkel haben gezeigt, was zu erwarten ist. Für die Börse genügt momentan die Aussicht auf Stabilität und die Erwartung von multimilliardenschweren, kreditfinanzierten Ausgabeprogrammen, z. B .für Aufrüstung, Bau von Reservekraftwerken (für die Dunkelflaute), Netzausbau, etc.
Die langfristigen Folgen all dieser extrem hohen volkswirtschaftlichen Kosten/Schulden werden ausgeblendet. Da auch in Brüssel weiterhin eine Vertretern der Merkel-Politik den Vorsitz hat, wird sich auch an der Kostenbelastung durch den Green Deal nichts Wesentliches ändern. Die internationalen Großunternehmen werden auf all die negativen Standortfaktoren weiter verstärkt mit Produktionsverlagerung reagieren (=Deindustrialisierung) - letztes Bespiel Mercedes.
Die Frage ist nur wie schnell die negativen Auswirkungen (z. B. Inflation, Nachfragerückgang, Produktionsverteuerung, weitere Radikalisierung der Wähler) auch auf die Börse durchschlagen?
Börse mag Unsicherheit nicht. Allerdings naja, so unsicher ist das ja nicht. In jedem Fall wird es ohne die AFD funktionieren, das ist wichtig. Allerdings: bis zur nächsten Wahl sollte gute Arbeit verrichtet werden von den Parteien der Mitte, um noch negativere Entwicklungen und Wahlergebnisse zu verhindern. Bin da aber optimistisch.