Spekulationshype bei Nebenwerten - STEYR und ALZCHEM drehen völlig durch
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Erwähnte Instrumente
- AlzChem Group AGKursstand: 100,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
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- AlzChem Group AG - WKN: A2YNT3 - ISIN: DE000A2YNT30 - Kurs: 100,000 € (XETRA)
- Steyr Motors AG - WKN: A40TC4 - ISIN: AT0000A3FW25 - Kurs: 90,000 € (XETRA)
Gerade Aktien mit geringem Handelsvolumen und begrenztem Free Float – also der Anzahl der tatsächlich frei handelbaren Aktien – sind anfällig für spekulative Übertreibungen. Aktuelle Beispiele dafür sind Alzchem und Steyr Motors, deren Kurse zuletzt förmlich explodierten. Auch heute Morgen geht es seit 7:30 an den Privatanlegerbörsen Tradegate und Lang & Schwarz weiter rund. Doch es ist jetzt höchste Vorsicht geboten!
Übertreibungen werden wieder korrigiert - Fundamentaldaten müssen mithalten
Was dabei auffällt: Oft sind es Privatanleger, die sich in solchen Marktphasen gegenseitig anstecken. Angetrieben durch Social-Media-Diskussionen, Foren und Trading-Communities, steigen immer mehr Investoren ein, ohne dass sich an den fundamentalen Rahmenbedingungen des Unternehmens etwas geändert hätte. Wenn nur wenige Aktien im Umlauf sind, reicht schon eine relativ geringe Nachfrage aus, um den Kurs stark nach oben zu treiben. Wir hatten ähnliche Auswüchse zuletzt bei Quantencomputer-Aktien in den USA gesehen. 50 bis 70 % Kursverlust in kurzer Zeit waren dann die Folge.
In solchen Situationen entstehen Kursbewegungen, die sich kaum noch rational begründen lassen. Das Phänomen ist nicht neu: Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, in denen markteng gehandelte Aktien plötzlich in den Fokus spekulativer Anleger rückten. Die Dynamik folgt oft demselben Muster: Ein plötzlicher Anstieg weckt Aufmerksamkeit, immer mehr Anleger springen auf, und die Kurse steigen weiter – bis schließlich die ersten Investoren Kasse machen und die Stimmung kippt.
Im Falle von Alzchem ist die Rally zumindest noch halbwegs durch fundamentale Daten gedeckt, auch wenn hier die Übertreibung mehr als sichtbar ist. Bei Steyr, ein Unternehmen, was vor zwei Jahren noch nahe der Insolvenz stand, eher nicht. Motoren können viele andere auch bauen. Die Rüstungsfantasie wird hier völlig übertrieben. Anleger legen hier jetzt mehr als den fünffachen Umsatz für das Jahr 2026 auf den Tisch. Ende April läuft die Lock-up aus und der Großaktionär Mutares kann dann weiter Kasse machen. Das wird auch sicherlich geschehen.
Gerade für Kleinanleger ist das Risiko hoch. Wer zu spät einsteigt, läuft Gefahr, am Ende auf überteuerten Aktien sitzenzubleiben. Denn während der Aufschwung oft sprunghaft verläuft, kommt der Absturz meist genauso schnell. Besonders riskant sind solche Bewegungen in Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung, bei denen wenige Verkäufe ausreichen, um die Kurse wieder drastisch nach unten zu drücken.
Fazit: An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben. Wer dabei war, Glückwunsch. Doch es ist Zeit, die Party zumindest temporär zu verlassen.


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