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14:38 Uhr, 06.05.2021

Türkische Notenbank hält Zinsen trotz grassierender Inflation stabil

Die CBRT hat die Zinsen nicht verändert. Dies war von Analysten erwartet worden. Laut jüngsten Daten lag die Inflation in der Türkei im April bei über 17 Prozent. Seit etwa zwei Jahren legt die Inflationsrate in dem Schwellenland tendenziell zu.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die türkische Notenbank CBRT hat die Zinsen nicht verändert. Der geldpolitische Ausschuss (MPC) behielt den einwöchigen Reposatz bei 19 Prozent, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Dabei wiederholte die Zentralbank ihre Entschlossenheit, alle verfügbaren Instrumente einzusetzen, um das vorrangige Ziel der Preisstabilität zu gewährleisten. Analysten am Markt hatten den Entscheid erwartet.

In einer Erklärung nach der zweiten Zinssitzung unter dem neuen Gouverneur Şahap Kavcıoğlu bekräftigte die CBRT das Versprechen, den Leitzins oberhalb der Inflationsrate zu halten, die im April bei 17,14 Prozent lag und damit den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht hat.

Der Anstieg wurde durch eine Abwertung der türkischen Lira und teure Rohstoffimporte angetrieben, was den neuen Zentralbank-Gouverneur unter Druck setzte, die Politik straff zu halten. „In Anbetracht des hohen Niveaus der Inflation und der Inflationserwartungen wird der gegenwärtige geldpolitische Kurs beibehalten, solange bis das Preis-Zielband erreicht ist“, so die CBRT in ihrem Statement.

In ihrem vierteljährlichen Inflationsbericht in der vergangenen Woche ging die die CBRT davon aus, dass die Inflation im April ihren Höhepunkt erreichen und bis zum Jahresende auf 12,2 Prozent sinken wird. „Wenn die Inflationsdaten im Mai tatsächlich niedriger ausfallen, ist die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Lockerung bei der Juni-Sitzung entsprechend höher“, kommentierten die Fachleute der Credit Suisse. Das Analysehaus Capital Economics meinte: Obwohl die Entscheidung vom Donnerstag hawkishe Elemente enthält, lässt sie immer noch die Tür für zukünftige Zinssenkungen offen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich immer wieder für Leitzinssenkungen aus. Im März hat er Notenbankchef Naci Agbal ausgewechselt, der zuvor versuchte hatte, mit Zinserhöhungen die Inflation zu bekämpfen. Er setzte Sahap Kavcioglu ein, der ein Anhänger seiner Wirtschaftspolitik ist. Erdogan bezeichnete den Leitzins als „Mutter allen Übels“. Schon in der Vergangenheit waren Zweifel an der Unabhängigkeit der Zentralbank aufgekommen. Die schwierige Wirtschaftliche Lage im Lage verschärfte sich. Die Regierung verhängte wegen der Corona-Krise einen harten Lockdown.

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