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16:23 Uhr, 25.04.2018

Türkische Notenbank will Inflation bekämpfen und macht sich Erdogan zum Feind

Die türkische Notenbank stemmt sich gegen die schwache Landeswährung Lira und die hohe Inflation. Heute wurde die Zinsen das erste Mal in diesem Jahr erhöht. Staatspräsident Erdogan attackierte zuletzt mehrfach die Notenbank und forderte sie auf, die Zinsen zu senken, um mehr private Investitionen zu ermöglichen.

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Ankara/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die türkische Notenbank stemmt sich gegen den politischen Druck: Der geldpolitische Ausschuss hat einen der Leitzinsen - der Spätausleihungssatz - am Mittwoch um 0,75 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent angehoben. Es ist die erste Zinsanhebung in diesem Jahr. Die Ausweitung des Defizits in der Leistungsbilanz und eine zweistellige Inflation haben zuletzt den Druck auf die Währungshüter erhöht, an der Zinsschraube zu drehen. Analysten hatten die Erhöhung um 75 Basispunkte erwartet. Die anderen beiden Leitzinssätze, der Übernachtsatz und der Satz für einwöchige Ausleihungen, beließ die Notenbank unverändert bei 9,25 und 8,0 Prozent.

Die Notenbank teilte nach dem Zinsentscheid mit, die Geldpolitik werde weiter gestrafft, falls dies nötig werden sollte. Mit der Ankündigung betonen die Währungshüter auch ihre Unabhängigkeit gegenüber der Politik. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan attackierte zuletzt mehrfach die Notenbank und forderte sie auf, die Zinsen zu senken, um mehr private Investitionen zu ermöglichen.

Die Wirtschaft der Türkei wuchs im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent. Das lag deutlich über den Schätzungen der Analysten. Über den Erwartungen lag zuletzt auch die Inflation, die weiterhin im zweistelligen Bereich notiert. Die Produzentenpreise stiegen sogar noch stärker, zuletzt um fast 15 Prozent. Trotz aller Zeichen einer wirtschaftlichen Überhitzung kündigte Präsident Erdogan Anfang April weitere milliardenschwere Investitionen des Staates an. Zugleich rief er Neuwahlen im Juni aus. Die Lira gab unterdessen in den letzten Wochen wieder deutlich nach. Ein Treiber dessen ist das wieder anwachsende Leistungsbilanzdefizit.

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