ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Lagarde: Folgen von Zöllen können hoffentlich gemildert werden
Die Europäische Zentralbank (EZB) hofft nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde darauf, dass die nachteiligen ökonomischen Folgen von Zöllen nicht voll auf die Volkswirtschaften durchschlagen werden. "Ich hoffe, dass es Teil der Verhandlungen zwischen den USA und der EU sein wird, die negativen Folgen von Zöllen zu mildern und zu vermeiden", sagte sie in der Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments. Sie gehe davon aus, dass die Einführung von Einfuhrzöllen auch negative Folgen für die US-Wirtschaft haben würde, fügte sie hinzu. Es sei der EZB derzeit noch nicht möglich, die genauen Folgen solcher Zölle abzuschätzen.
Lagarde: Müssen Arbeit am digitalem Euro beschleunigen
Europa muss seine Bemühungen um die Einführung eines digitalen Euro nach Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, verstärken. "Wir müssen unsere Arbeit am digitalen Euro beschleunigen", sagte sie in der Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments. Zur Begründung verwies Lagarde auf die Aussagen der US-Administration zur Förderung von Stable Coins und von Krypto-Assets sowie auf den Wunsch, die "potenzielle Anfälligkeit" Europas zu verringern. "Wir sollten nicht abwarten, ob jemand der Meinung ist, dass wir weiterhin die Möglichkeit haben sollen, auf Basis außereuropäischer Zahlungssysteme zu arbeiten", sagte sie.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 4,50 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins wie erwartet bei 4,50 Prozent belassen. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Entscheidung im neunköpfigen Rat fiel mit einer Gegenstimme, ein Ratsmitglied votierte für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Die britische Zentralbank erwartet, dass sich die Inflation in den nächsten Monaten weiter verlangsamen wird, aber sie will sicher sein, dass sie auf dem richtigen Weg ist und eine zu schnelle Senkung der Kreditkosten vermeiden.
Fed kann wenig gegen hohe Unsicherheit tun
Die ungewöhnlich hohe politische Unsicherheit hat die Finanzmärkte in diesem Jahr erschüttert, und die Federal Reserve kann nach Einschätzung von Jean Boivin vom Blackrock Investment Institute wenig tun, um dies zu ändern. Die Fed sei selbst von der Unsicherheit betroffen. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, habe dies während der Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung mehrfach unterstrichen und auf die Unsicherheit als Grund für die "Trägheit" verwiesen, so der Leiter des Blackrock Investment Institute. "Wir glauben, dass es der Fed schwerfallen wird, die Zinssätze in diesem Jahr mehr als ein- oder zweimal zu senken - trotz der Tatsache, dass die anhaltende Unsicherheit beginnt, das ansonsten gesunde Wachstum zu beeinträchtigen."
SNB senkt Leitzins um 25 Basispunkte - Prognosen fast unverändert
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet erneut gelockert und ihre Wachstums- und Inflationsprognosen nahezu unverändert gelassen. Wie die SNB im Ergebnis ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte, sinkt der Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent. Ökonomen hatten eine Senkung in dieser Höhe erwartet. Die SNB ist weiterhin bereit, am Devisenmarkt zu intervenieren.
Schwedens Notenbank belässt Leitzins bei 2,25 Prozent
Die schwedische Zentralbank hat wie erwartet ihren Leitzins nicht verändert. Der Schlüsselzins verharrte damit bei 2,25 Prozent. Die Notenbanker signalisierten weiterhin, dass sie mit der geldpolitischen Lockerung vorerst wohl fertig sind und es vorziehen, einen Schritt zurückzutreten und abzuwarten, wie sich die jüngsten Zinssenkungen und geopolitischen Entwicklungen auf die Wirtschaft auswirken. Seit Mai hat die Riksbank ihren Leitzins um 175 Bapunkte gesenkt.
Ex-Trump-Berater Bolton: Nato-Austritt der USA wahrscheinlich
John Bolton, der ehemalige Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, hält einen Nato-Austritt der USA unter Trumps Führung für wahrscheinlich. "Als ich noch sein Nationaler Sicherheitsberater war, musste ich ihm das immer wieder ausreden", sagte Bolton in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. "Als ich 2018 mit ihm beim Nato-Gipfel in Brüssel war, wäre das fast passiert. Kurz vor seiner Rede rief er mich an den Tisch, an dem alle Staats- und Regierungschefs saßen, und fragte mich: 'John, sollen wir es tun?' Er meinte damit: aussteigen. Ich drängte ihn, es nicht zu tun."
DJG/DJN/apo
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