Kommentar
09:20 Uhr, 06.05.2024

US-Arbeitsmarktbericht zeigt schlechtes Timing der Fed auf

Die US-Notenbank hat ein schlechtes Timing. Erst kündigte sie Ende 2023 Zinssenkungen an, obwohl die US-Wirtschaft auf allen Zylindern lief und nun beginnt sie eine Kehrtwende, obwohl sich der Arbeitsmarkt und das Wachstum langsam abkühlen.

Nicht nur rückblickend kann man den Kopf schütteln. Persönlich war mir bereits Ende 2023 rätselhaft, wieso vor allem Jerome Powell vorpreschte und recht verbindlich Zinssenkungen in Aussicht stellte. Was ihn dazu bewogen hat, weiß nur er selbst. Die Folgen jedenfalls sind eindeutig.

Die Finanzierungsbedingungen verbesserten sich deutlich, die Marktzinsen fielen, der Aktienmarkt stieg. All das wirkt mit Verzögerung wachstumsfördernd. Wahrscheinlich dachten Notenbanker wegen zurückgehender Inflationsraten, dass eine Lockerung möglich ist. Die zurückgehende Inflationsrate Ende 2023 war allerdings ein Maßstab für das, was bereits geschehen war und nicht für das, was geschehen wird.

Die Entscheidung der Notenbank, Lockerung in Aussicht zu stellen, basierte auf rückblickenden Daten. Eigentlich sollte die Notenbank vorausschauende Politik betreiben. Jetzt reagiert sie auf die Inflationsdaten der vergangenen drei Monate und blickt wieder nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit.

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