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06:58 Uhr, 17.04.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ZÖLLE - Trumps Zoll-Krieg könnte Deutschland bis zum Jahr 2028 bis zu 290 Milliarden Euro an Wohlstand kosten. Dies entspricht 1,6 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu den Auswirkungen von Trumps Zollpolitik, die dem Handelsblatt vorliegt. So würden sich die Einbußen bei der Wirtschaftsleistung zwischen 2025 und 2028 allein durch die Verhängung von US-Zöllen "auf etwa 200 Milliarden Euro summieren", heißt in der Analyse. Das wären jährlich 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. (Handelsblatt)

WIRTSCHAFTSKRISE - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt angesichts des Handelskriegs vor einer neuen Weltwirtschaftskrise. "Die Zollpolitik von Trump trifft die Weltwirtschaft empfindlich und könnte in der Tat in eine neue Weltwirtschaftskrise führen", sagte Grimm der Rheinischen Post. "Zölle dämpfen die Wachstumsperspektiven in den USA und Europa. Das Zeitalter der zunehmenden Globalisierung verliert nun deutlich an Dynamik." Wachstumschancen für Deutschland hingen nun vom eigenen Innovationsvermögen ab. Zugleich warnt Grimm Deutschland davor, das Bundesbank-Gold aus den USA zurückzuholen. "Eine vollständige Rückholung könnte politische Spannungen schüren, das müsste man sich gut überlegen. Denn gerade sicherheitspolitisch ist Europa ja von den USA nicht unabhängig", sagte Grimm. (Rheinische Post)

STEUERENTLASTUNGEN - CDU-Chef Friedrich Merz hat Steuerentlastungen für kleine und mittlere Einkommen an konkrete Bedingungen geknüpft. "Wenn es den Betrieben besser geht, gewinnen wir am Ende auch mehr Spielraum für Einkommenssteuersenkungen", sagte Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber wir brauchen dazu eben Wachstum. Wenn unsere Volkswirtschaft weiter schrumpft, werden die Spielräume kleiner." Seine Regierung werde alles dafür tun, "um die Spielräume dafür durch Wirtschaftswachstum und durch eine sparsame Haushaltsführung zu erreichen". Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Bedingungen für Netto-Entlastungen schwer seien. (Funke Mediengruppe)

ENERGIEKOSTEN - Die Union macht Druck bei der versprochenen Strompreis-Entlastung. "Spätestens zum nächsten Jahresbeginn wird das komplett umgesetzt sein", sagte der CDU-Energieexperte Andreas Jung der Augsburger Allgemeinen. Stromsteuer und Netzentgelte werden dazu gesenkt, es sei "ein unbürokratischer Weg der Entlastung", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende. Eine durchschnittliche vierköpfige Familie kann demnach mit einer jährlichen Entlastung von etwa 175 bis 200 Euro rechnen. Die Kosten in Höhe von rund 15 Milliarden Euro sollen aus den CO2-Einnahmen gedeckt werden. (Augsburger Allgemeine)

RÜSTUNGSSEKTOR - Mit Blick auf die Verteidigungsfähigkeit fordert die Wirtschaftsweise Veronika Grimm eine Konsolidierung des europäischen Rüstungssektors. "Deutschland legt in der Verteidigung viel Geld auf den Tisch, hat aber keinen Plan, was es damit machen und wie es die Beschaffung reformieren will. Die Rüstungsindustrie ist nicht gut aufgestellt. Wir brauchen eine Konsolidierung in Europa, die die Skalierung der Produktion erlaubt, aber zugleich eben ausreichend Wettbewerb", sagte Grimm der Rheinischen Post. Grimm kann sich dabei auch eine Übernahme der U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp durch Rheinmetall vorstellen. (Rheinische Post)

HANDELSKRIEG - Der Präsident des Europäischen Rats, Antonio Costa, warnt vor einer zu harten Reaktion auf die Zolloffensive von US-Präsident Donald Trump. "Der Handel zwischen der EU und den USA macht 40 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus. Alles, was diese Beziehung gefährdet, hat massiv Folgen für die Weltwirtschaft", sagte Costa im Interview mit dem Spiegel. "Wir verhandeln, um einen Wirtschaftskrieg zu verhindern." Die EU werde zudem verstärkt versuchen, mit Handelspartnern in aller Welt neue Abkommen zu schließen. Dass Trump nahezu alle Länder mit Zöllen überzogen hat, sei dabei sogar hilfreich, wie Costa andeutete: "Das Vorgehen der USA hat unseren Bemühungen um neue Freunde sicher nicht geschadet." (Spiegel)

BAUARBEITER - Die Bauindustrie hat scharfe Kritik an den Regeln für Arbeitskräftezuwanderung im Koalitionsvertrag von Union und SPD geübt. Darin wird das Kontingent für die Zuwanderung vom Westbalkan um die Hälfte auf maximal 25.000 Arbeitskräfte reduziert. "Die jetzige Entscheidung, das Kontingent zu halbieren, ist überraschend und schädlich für die Branche, insbesondere angesichts der geplanten Infrastrukturprojekte, die einen erhöhten Bedarf an Arbeitskräften erwarten lassen", sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Ein erheblicher Teil der ausländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe stamme aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten)

PHARMAZEUTIKA - Wenn die USA Zölle auf Arzneimittel erheben, könnten die deutschen Pharmaexporte in die Vereinigten Staaten um 53 Prozent einbrechen. Dieses Worst-Case-Szenario zeichnet das Beratungsunternehmen Deloitte in einer Studie, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Demnach würden Pharmaexporte in die USA in Höhe von 13,4 Milliarden Euro wegfallen, falls die USA in einem mehrstufigen Szenario Zölle in Höhe von 35 Prozent erheben sollten. Die Summe ist auf einen Zeitraum von drei bis vier Jahren berechnet. Für die deutsche Pharmaindustrie sind die USA der wichtigste Exportmarkt. (Handelsblatt)

ENERGIE - Die deutschen Annahmeterminals für Erdgaslieferungen per Schiff sind derzeit begehrt. Das Energieterminal "Deutsche Ostsee" in Mukran auf Rügen hat für 2025 keine freien Kapazitäten mehr. "Alle Anlandeslots für das Jahr 2025 sind bei uns jetzt kostenpflichtig vergeben", sagte der geschäftsführende Gesellschafter des Terminalbetreibers Deutsche ReGas, Ingo Wagner, dem Handelsblatt. Auch die bundeseigene Gesellschaft Deutsche Energy Terminal, die weitere Anlandepunkte betreibt, teilte mit, sie habe in ihrer Vermarktungsrunde Dezember/Februar alle angebotenen Slots unserer Terminals Brunsbüttel und Wilhelmshaven 01 für 2025 veräußert. Damit zeichnet sich eine Trendwende ab. In der Vergangenheit waren die Terminals teilweise nur wenig ausgelastet. (Handelsblatt)

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