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12:50 Uhr, 01.04.2025

MÄRKTE EUROPA/Erholungstag - Warten auf "Liberation Day"

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DOW-JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es nach dem Minus am Vortag am Dienstag wieder nach oben. Damit ist der Start in das zweite Quartal zunächst geglückt. Der DAX legt um 1,0 Prozent auf 22.384 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,8 Prozent auf 5.289 Punkte. Der Handel verläuft in vergleichsweise ruhigen Bahnen, doch das könnte sich morgen ändern. Für den zweiten April hat US-Präsident Donald Trump den "Liberation Day" - also einen Befreiungstag für die amerikanische Wirtschaft - angekündigt. Dann will er die für viele Produkte häufig niedrigeren US-Zölle an die Niveaus der Handelspartner anpassen. Zudem hat Trump Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos aus der EU angekündigt.

Laut DZ BANK Research müssen die EU-Länder reziproke Zölle, sofern sie allein auf Basis bestehender Zolldifferenzen erhoben werden, aber nur in wenigen Bereichen ernsthaft fürchten. In vielen wichtigen Exportsektoren, wie der Pharmaindustrie oder dem Maschinenbau, sind die Zollabstände gering. Warengruppen mit sehr hohen Zolldifferenzen haben dagegen häufig nur eine kleine Bedeutung beim Handel zwischen den USA und Europa. Das trifft etwa auf Nahrungsmittel und Agrargüter zu. Die Achillesferse der Europäer bleibt aber der Automobilsektor. Hier ist nach Aussage aus dem Handel einiges eingepreist, in diesem Jahr notiert der Sub-Index der europäischen Automobilwerte gut 4 Prozent im Minus.

Teuerung rückläufig

Am Vormittag gab es Inflationsdaten aus der Eurozone: Im März ging die Teuerung das zweite Mal in Folge leicht zurück - von 2,3 Prozent auf 2,2 Prozent im Jahresvergleich. Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment, erwartet bis Juni noch zwei Leitzinssenkungen bis auf zwei Prozent beim Einlagesatz. Die noch schwache Konjunktur unterdrücke derzeit einen stärkeren Preisauftrieb. Die Unternehmen hätten aufgrund der verhaltenen Nachfrage nur geringe Preissetzungsmacht und der stärkere Euro dämpfe die Teuerung ebenfalls. Das beschlossene Infrastrukturpaket in Deutschland und deutlich steigende Rüstungsausgaben in Europa haben aus seiner Sicht keine inflationstreibende Wirkung 2025. Banken wie die Deutsche Bank oder die DZ Bank gehen wiederum davon aus, dass die Europäische Zentralbank im April einen Pause einlegen wird.

Unter den Einzelaktien ist die Nachrichtenlage extrem dünn. Die Markterholung zieht sich quer durch alle Branchen, so legen Minenwerte europaweit um 1,5 Prozent zu, für Technologiewerte geht es um 1,2 Prozent nach oben. Gegen den Trend leichter tendiert der Sektor der Nahrungsmittelhersteller, auch belastet durch die leichter tendierenden Aktien von Heineken.

Im DAX legen Adidas um 2,7 Prozent zu. Stifel verweist bei Adidas auf eine Telefonkonferenz mit Vorabinformationen (Pre Close) zum ersten Quartal 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheit und Risiken für die Verbrauchernachfrage habe der Sprtartikelhersteller alle Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, die Anfang März ausgegeben worden seien, einschließlich eines zweistelligen Wachstums für die Marke Adidas in Nordamerika und Großchina bekräftigt. Das Vertrauen des Managements resultiere aus der starken Dynamik der Marke Adidas, einem starken Auftragsbuch und dem Potenzial für eine Erholung bei den Marktanteilen.

Für die Rüstungswerte geht es auch nach oben, Rheinmetall steigen um 2,7, Renk um 4,2 und Hensoldt um 2,8 Prozent. Die Analysten des Deutsche Bank Research Institute (DBRI) hatten vorgeschlagen, ungenutzte Kapazitäten der deutschen Autoindustrie für die Produktion von Rüstungsgütern einzusetzen. "Deutschland hat zwei dringende Probleme: Einen zu kleinen Verteidigungssektor und zu viele unterausgelastete Autofabriken. Es hat nun die historische Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, indem es Teile seiner Autobaukompetenz in den Dienst der Produktion von Rüstungsgütern stellt", heißt es in einem Research des Instituts.

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Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.289,50        +0,8%      41,11      +7,2% 
Stoxx-50        4.586,27        +0,9%      40,62      +5,5% 
DAX            22.384,17        +1,0%     220,68     +11,3% 
MDAX           27.752,83        +1,3%     359,61      +7,1% 
TecDAX          3.627,20        +1,1%      38,96      +5,0% 
SDAX           15.427,83        +1,3%     194,69     +11,1% 
CAC             7.844,41        +0,7%      53,70      +5,6% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:10   % YTD 
EUR/USD           1,0805        -0,1%     1,0820     1,0792   +4,5% 
EUR/JPY         161,4725        -0,4%   162,2015   161,5150   -0,4% 
EUR/CHF           0,9533        -0,4%     0,9567     0,9554   +2,3% 
EUR/GBP           0,8363        -0,1%     0,8374     0,8362   +1,3% 
USD/JPY         149,4445        -0,3%   149,9330   149,6635   -4,7% 
GBP/USD           1,2920        -0,0%     1,2920     1,2906   +3,1% 
USD/CNY           7,1801        +0,0%     7,1795     7,1797   -0,4% 
USD/CNH           7,2800        +0,2%     7,2654     7,2656   -0,9% 
AUS/USD           0,6252        +0,1%     0,6246     0,6231   +0,9% 
Bitcoin/USD    84.321,00        +2,1%  82.562,60  83.507,25  -11,5% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,88        71,48      +0,6%       0,40  -16,7% 
Brent/ICE          75,14        74,71      +0,6%       0,43   -0,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold             3134,55      3122,95      +0,4%      11,60  +19,0% 
Silber             31,42        31,49      -0,2%      -0,07  +12,7% 
Platin            919,25       921,98      -0,3%      -2,69   +5,3% 
Kupfer              5,06         5,03      +0,4%       0,02  +24,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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