Stehen Bitcoin-Anlegern stürmische Zeiten bevor?
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Gefühlt ist es eine Ewigkeit her, dass der Bitcoin-Kurs sein Allzeithoch bei rund 109.000 US-Dollar erreichte. Dabei liegt der 20. Januar, zugleich der Tag der Amtseinführung von Donald Trump, gerade einmal zwei Monate zurück. Seitdem ist vieles geschehen: Einerseits fragwürdige präsidiale Memecoin-Projekte und umstrittene Krypto-Lobbyarbeit durch bestimmte Unternehmensvertreter. Andererseits die Begnadigung des Bitcoin-Pioniers Ross Ulbricht, die Wende hin zu einer Krypto-freundlichen Regulierung und natürlich auch die Verkündung einer strategischen Bitcoin-Reserve in den USA.
Doch die Bitcoin-Kursexplosion in den Wochen nach dem republikanischen Wahlsieg hatte offenbar viele der positiven Entwicklungen bereits eingepreist, sodass die Krypto-Leitwährung seit Wochen unter 85.000 US-Dollar hin- und herpendelt. Ein neuer Bitcoin-Report der On-Chain-Analysefirma Glassnode legt nun den Finger in die Wunde.
Vor allem vor einem negativen Trend warnen die Analysten: “Die Liquidität auf den On-Chain- und Spot-Märkten schrumpft weiter, die Nettokapitalzuflüsse kommen zum Erliegen, und die Devisenzuflüsse lassen nach.” Gerade bei den neu eingestiegenen Krypto-Anlegern gebe es aktuell erheblichem Druck, die Fiatverluste zu begrenzen. Zwar sei der Anreiz zu kapitulieren noch etwas geringer als während vergangener Bitcoin-Korrekturen und bärischen Marktphasen. Aber: “Der derzeitige Abverkauf stellt das größte anhaltende Verlustereignis in diesem Zyklus dar (7 Milliarden US-Dollar).”
Die hohen Bitcoin-Verluste auf dem Papier entsprächen etwa dem finanziellen Schaden, den die Short Term Holder während der Auflösung des Yen-Carry-Trades am 5. August 2024 zu tragen hatten. Das stimme auch mit den oberen Grenzwerten in den meisten früheren Bullenmärkten überein. Allerdings sei das Ausmaß der nicht realisierten Verluste von neuen Bitcoin-Anlegern deutlich geringer als während der BTC-Korrektur im Mai 2021 und dem Krypto-Winter im Jahr 2022.
Was das Verhalten der Bitcoin-Langzeitinvestoren für die kommenden Wochen verheißt
Zumindest bei den langfristigen Bitcoin-Haltern gibt es einige Lichtblicke. Im Glassnode-Report heißt es: “Wir stellen fest, dass der Indikator für binäre Ausgaben begonnen hat, sich zu verlangsamen und zurückzugehen. Auch das [Bitcoin-]Angebot bei den Langzeithaltern beginnt […] wieder zu steigen.” Das könne auf einen allmählichen Stimmungsumschwung hindeuten, bei dem sich die Langzeit-Bitcoin-Anleger von der Verkäuferseite entfernen. Zwar hätten bei einem BTC-Kurs unter 80.000 US-Dollar viele dieser Investoren ihre Coins im Sinne eines “De-Risking” zu Krypto-Börsen bewegt, doch nun könnte ein Sättigungsgrad erreicht sein. Der Großteil ihrer Verkaufsaktivitäten innerhalb der aktuellen Preisspanne sind also womöglich bereits abgeschlossen.
Die Glassnode-Analysten erklären, dass “Bullenmärkte in der Regel von starkem Verkaufsdruck und Gewinnmitnahmen seitens langfristiger Anleger geprägt” seien, welche durch die Nachfrage neuer Marktteilnehmer auf der Kaufseite ausgeglichen werden. Obwohl sie wie schon in vergangenen Bitcoin-Zyklen erneut Gewinne mitnahmen, besäßen die Langzeitanleger noch immer einen vergleichsweise großen Anteil des Gesamtvermögens (rund 40 Prozent). Diese interessante Beobachtung könne auf “eine einzigartige Marktdynamik in der Zukunft” hindeuten.
Von Bitcoin-Käufen im großen Stil durch die alteingesessenen Long Term Holder kann derzeit aber noch keine Rede sein. Deshalb glauben inzwischen einige Krypto-Experten nicht mehr an eine zeitnahe positive Trendwende bei Bitcoin. Der CryptoQuant-Gründer Ki Young Ju meintt sogar, dass der Bitcoin-Bullenzyklus bereits vorbei ist und erklärt: “Ich erwarte 6-12 Monate mit bärischen oder seitwärts gerichteten Kursen.”
Positiver gestimmt zeigt sich Krypto-Milliardär Arthur Hayes, der zwar eine weitere Abwärtsbewegung bis auf 70.000 US-Dollar für möglich hält, aber die baldige “Wiederaufnahme des Gelddruckens” zur Überdeckung der ökonomischen Probleme in den USA vermutet. Für Bitcoin-Hodler gute Nachrichten, denn dies könne “uns bis Ende des Jahres auf 250.000 US-Dollar bringen.” Warum die aktuelle Marktlage trotz allem eine spannende Einstiegsgelegenheit bieten könnte, lest ihr in diesem Artikel: “Abverkauf bei Bitcoin: Eine historische Einstiegsmöglichkeit”.
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