Rückläufige Inflation, aber der Kampf ist noch nicht gewonnen
Vincent Mortier, Group CIO Amundi und Matteo Germano, Deputy Group CIO Amundi, analysieren und kommentieren die Lage an den Finanzmärkten im August.
Vincent Mortier, Group CIO Amundi und Matteo Germano, Deputy Group CIO Amundi, analysieren und kommentieren die Lage an den Finanzmärkten im August.
Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Zinsanhebungszyklus noch nicht beendet hat, hat zwar mit den enttäuschenden Arbeitsmarktdaten vom Freitag einen Dämpfer erhalten, ist aber noch nicht wieder vom Tisch. Der Fokus richtet sich nun auf die in dieser Woche anstehenden US-Inflationsdaten für Juli.
Der am Freitag gemeldete und schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Juli hatte Gold Auftrieb gegeben, dennoch schloss das Edelmetall die vergangene Woche mit der schlechtesten Performance seit über einem Monat ab.
Die Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgen mit der Aussage, dass die Kerninflation ihren Höhepunkt überschritten haben dürfte, argumentativ vor, um die Zinsen im September nicht weiter erhöhen zu müssen.
Ein starker US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Erwartung untermauern, dass die Fed nochmal an der Zinsschraube drehen könnte, was dem US-Dollar zugute kommen dürfte, während ein enttäuschender Jobreport zu der Einschätzung führen dürfte, dass die Fed ihren Zinsanhebungszyklus beendet, was den Greenback belasten dürfte.
Der Greenback profitiert weiterhin von den in dieser Woche gemeldeten robusten US-Konjunkturdaten, die der Federal Reserve Bank (Fed) genügend Spielraum verschaffen könnten, um ihre Leitzinsen noch weiter anzuheben.
Den US-Dollar belastet zur Wochenmitte die Abstufung durch die Ratingagentur Fitch. Diese hat am späten Dienstag als zweite Ratingagentur nach Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft. Das Rating wurde von AAA auf AA+ herabgesetzt.
Die Hoffnung auf ein Ende der Leitzinserhöhungen hat die Aktienmärkte seit der vergangenen Woche angetrieben. Doch die Hoffnung könnte verfrüht sein, besonders mit Blick auf die Eurozone.
Die Juli-Inflationszahlen aus der Eurozonesind nach Einschätzung von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, noch kein Indiz, warum die EZB im September nicht die Leitzinsen erhöhen sollte.
Im Fokus liegt bereits der am Freitag zur Veröffentlichung kommende US-Arbeitsmarktbericht für Juli. Der Arbeitsmarkt hat sich bislang weitgehend robust gegenüber den Zinsanhebungen der Fed gezeigt, was dieser Spielraum für weitere Leitzinsanhebungen zur Bekämpfung der nach wie vor zu hohen Inflation gibt.