Kommentar
11:04 Uhr, 17.04.2025

Ist die Rezession gar nicht Trumps Schuld?

Viele gehen davon aus, dass sich die USA bereits in einer Rezession befinden. Es ist sogar noch schlimmer. Die Rezession dauert bereits seit mehr als zwei Monaten an.

Man kann es gar nicht oft genug sagen. Die Zollpause bedeutet nicht, dass die USA nicht in eine Rezession abrutschen. Die Frage ist nicht, ob sie es tun, sondern wie tief die Rezession wird. Die Tiefe ist durch die Pause etwas abgemildert worden, mehr aber auch nicht. Vor allem ohne eine Absenkung der Zölle auf chinesische Importe unter 30 % lässt sich eine Rezession nicht verhindern.

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Die Regierung und ihre Berater suchen nach den Schuldigen. Sie wollen nicht selbst für die Rezession verantwortlich gemacht werden. Als wahrscheinlichster Sündenbock stellt sich Joe Biden heraus. Das ist weniger absurd als es klingt, da die Rezession wahrscheinlich im Februar begonnen hat.

Erkennen lässt sich dies anhand der Konsumkredite. Diese sind zu Jahresbeginn deutlich gefallen. Zuletzt ging es mit Pandemiebeginn deutlich nach unten und davor während der Finanzkrise. In beiden Fällen befanden sich die USA in einer Rezession (Grafik 1).

Die US-Wirtschaft wird vom Konsum getragen und wenn der Konsum stockt, lahmt auch die Gesamtwirtschaft. Konsumkredite sind ein Gradmesser dafür, wie viel konsumiert wird und ob sich Konsumenten so verhalten wie sie sich fühlen. Bisher gab es nur die Indikation aufgrund der Verbraucherstimmung. Mit den Daten zum Konsumkredit zeigt sich, dass sich Verbraucher nicht nur schlecht fühlen, sondern auch so handeln. Sie bereiten sich auf eine Rezession vor.

Wirtschaftswachstum und Wachstum der Konsumkredite gehen Hand in Hand. Auf Jahressicht liegt der Rückgang bei inflationsbereinigten 4 %. Es wäre das erste Mal, dass es nicht zur Rezession kommt, wenn die ausstehenden Kredite so deutlich zurückgehen (Grafik 2).

Gemessen an den Konsumkrediten hat die Rezession im Februar begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war Trump erst einen Monat im Amt. Man kann ihm die Rezession trotzdem zuschreiben und nicht der Vorgängerregierung. Verbraucher begannen sofort nach der Wahl zu reagieren. Es zeigt sich nur erst jetzt, Monate später, in den Daten.

Nur die Tatsache des Wahlausgangs, obwohl Trump zu diesem Zeitpunkt nun wirklich noch nichts politisch gemacht hat, löste eine Wachstumsdelle aus. Zusammen mit den Zöllen wird daraus eine Rezession, die es nicht hätte geben müssen. Jetzt bleibt nur die Frage, wie schlimm sie wird. Das kann die Regierung mitgestalten. Dabei geht es nicht nur darum, welche Zölle in welcher Höhe als nächstes erhoben werden, sondern auch darum, wie schnell Deregulierung und Steuersenkungen vorangetrieben werden.

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3 Kommentare

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  • peterpeter
    peterpeter

    Ist es garnicht Trumps Schuld? LOL mein Verschwörungstheoretiker Schwager redet genauso. Der sagt dann Trump will eine Demokratie in Amerika einführen, weil bisher gibt's dort ja nur eine kommunistische Diktatur. Und jetzt redet ihr auch was von Trump ist unschuldig an der Lage. 🤣

    14:03 Uhr, 17.04.
  • masi123
    masi123

    Ich bleibe dabei, dass die geplanten Steuersenkungen für Spitzenverdiener den Konsum nicht beleben werden. Meiner Meinung sind sie nicht die Gruppe, die den Konsumentenkrediten (haben sie nicht nötig) und damit dem Überwinden der Rezession helfen werden.

    11:15 Uhr, 17.04.
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