MÄRKTE EUROPA/Anleger wegen US-Zollpolitik vorsichtiger - DAX schwach
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es zum Start in die Woche deutlich nach unten. Es ist weiterhin die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump, die Investoren verschreckt. Nach den jüngsten US-Wirtschaftsdaten wird zunehmend mit einer Stagflation in den USA gerechnet - mir steigender Inflation bei geringem Wirtschaftswachstum. Auch in Europa dürften die US-Zölle das erwartete Wirtschaftswachstum belasten, was vor allem die Exportwirtschaft betrifft. Anleger suchen in der Folge die sicheren Häfen wie Anleihen und Gold auf. Der DAX fällt um 1,7 Prozent auf 22.073 Punkte, notierte im Tief aber bereits unter der 22.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,7 Prozent auf 5.239 Zähler.
Bei den Branchen fallen in Europa die Automobilwerte im Schnitt um 2,7 Prozent, sie dürften am stärksten von den US-Zöllen betroffen sein. Ab dem 2. April sollen neue US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle importierten Autos und Autoteile in Kraft treten. Die Zölle gelten zusätzlich zu den bereits bestehenden Abgaben. Zudem werden am Mittwoch reziproke Zölle verkündet. Das Ausmaß dieser Zölle oder die zeitliche Implementierung ist derweil noch offen.
Der Sektor der europäischen Bankentitel verliert 2,7 Prozent, hier dürfte zum einen ein schwächeres wirtschaftliches Wachstum eingepreist werden, zum anderen wird teils davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung im April eine Zinspause einlegen wird. Der Sektor der defensiven Telekomwerte handelt mit plus 0,4 Prozent als einziger im Plus.
Für die Zinsstrategen der DZ Bank bleibt die große Frage, ob Trump sein Ziel erreichen wird, die Abhängigkeit von ausländischen Waren zu reduzieren und die US-Wirtschaft zu stärken. Die geringe Kapazitätsauslastung im Automobilsektor deute darauf hin, dass jährlich mehrere Millionen Fahrzeuge zusätzlich produziert werden könnten. Eine Einschränkung könnte allerdings sein, dass nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, um die Produktion zu erhöhen. Kurzfristig dürfte Trumps Zollpolitik die konjunkturellen Aussichten eher eintrüben. Die Unsicherheit habe deutlich zugenommen. An den Kapitalmärkten bestehe die Hoffnung, dass die deutliche Reaktion der Kapitalmärkte Trump dazu veranlassen könnte, "mildere" Zölle in Aussicht zu stellen.
Goldman Sachs erwartet, dass die durchschnittlichen US-Zölle auf 15 Prozent steigen, das wären 5 Prozentpunkte mehr als erwartet: "Wir gehen weiter davon aus, dass das Risiko der Zölle ab dem 2. April größer ist, als viele Marktteilnehmer annehmen."
EZB könnte Zinspause einlegen
Der Inflationsdruck in Deutschland ist im März etwas deutlicher als erwartet zurückgegangen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Jahresteuerung von 2,4 Prozent prognostiziert. Nachdem die europäischen Währungshüter angekündigt hatten, ihre Zinsentscheidungen stärker von den Datenveröffentlichungen abhängig zu machen, erwarten die Zinsstrategen der DZ Bank, dass die EZB im April auf eine weitere Zinssenkung verzichtet und erst im Juni mit neuen Konjunktur- bzw Inflationsprojektionen wieder aktiv werden wird.
Bei den Einzelwerten stehen in Schweden die Aktien von Fortnox mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Die Aktien schießen um 33 Prozent nach oben.
In Deutschland geht es für die Aktie von Cancom um 14,6 Prozent nach unten. Die DZ Bank attestiert Cancom einen enttäuschenden Ausblick 2025. Das Sentiment zur Aktie dürfte mit den neuen Informationen weiter gedämpft bleiben, da der Ausblick für Investoren abermals eine Enttäuschung darstelle.
Die Aktien von International Consolidated Airlines (IAG) geht es um gleich 7,7 Prozent nach unten, nachdem Virgin Atlantic berichtete, dass es Anzeichen für eine Abschwächung der US-Nachfrage nach transatlantischen Reisen gebe. Das Unternehmen stellte fest, dass sich die Nachfrage nach einem starken Start ins Jahr 2025 verlangsamt. In Deutschland geht es für die Aktien der Lufthansa um 5,1 Prozent nach unten.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.246,30 -1,6% -85,10 +8,9% Stoxx-50 4.544,68 -1,4% -64,24 +7,0% DAX 22.101,81 -1,6% -359,71 +12,8% MDAX 27.377,41 -1,7% -474,96 +8,8% TecDAX 3.590,42 -1,7% -61,25 +6,9% SDAX 15.234,94 -2,5% -389,28 +14,0% CAC 7.792,80 -1,6% -123,28 +7,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:10 % YTD EUR/USD 1,0809 -0,1% 1,0816 1,0828 +4,6% EUR/JPY 161,8990 +0,0% 161,8625 162,6550 -0,2% EUR/CHF 0,9538 +0,0% 0,9536 0,9537 +2,1% EUR/GBP 0,8361 -0,0% 0,8363 0,8363 +1,2% USD/JPY 149,7865 +0,1% 149,6450 150,2190 -4,6% GBP/USD 1,2929 -0,0% 1,2933 1,2947 +3,4% USD/CNY 7,1799 0% 7,1799 7,1785 -0,4% USD/CNH 7,2644 -0,1% 7,2709 7,2686 -0,8% AUS/USD 0,6230 -0,8% 0,6280 0,6299 +1,9% Bitcoin/USD 82.710,00 +0,6% 82.178,35 83.965,80 -9,5% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,63 69,36 +0,4% 0,27 -16,7% Brent/ICE 74,14 73,38 +1,0% 0,76 -3,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3111,90 3085,30 +0,9% 26,60 +17,6% Silber 31,20 31,55 -1,1% -0,35 +12,8% Platin 915,29 911,62 +0,4% 3,67 +4,0% Kupfer 5,00 5,13 -2,6% -0,13 +23,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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