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16:05 Uhr, 01.04.2025

MÄRKTE EUROPA/Erholungstag - Warten auf "Liberation Day"

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DOW-JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es nach dem Minus am Vortag am Dienstag wieder nach oben. Damit ist der Start in das zweite Quartal zunächst geglückt. Der DAX legt um 1,0 Prozent auf 22.383 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,8 Prozent auf 5.288 Punkte. Der Handel verläuft in vergleichsweise ruhigen Bahnen, doch das könnte sich zur Wochenmitte ändern. Dann hat US-Präsident Donald Trump den "Liberation Day" - also einen Befreiungstag für die US-Wirtschaft - angekündigt. Er will die für viele Produkte häufig niedrigeren US-Zölle an die Niveaus der Handelspartner anpassen. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden.

Laut DZ Bank müssen die EU-Länder reziproke Zölle, sofern sie allein auf Basis bestehender Zolldifferenzen erhoben werden, aber nur in wenigen Bereichen ernsthaft fürchten. In vielen wichtigen Exportsektoren, wie der Pharmaindustrie oder dem Maschinenbau, seien die Zollabstände gering. Warengruppen mit sehr hohen Zolldifferenzen hätten dagegen häufig nur eine kleine Bedeutung beim Handel zwischen den USA und Europa. Das treffe etwa auf Nahrungsmittel und Agrargüter zu. Die Achillesferse der Europäer bleibe der Automobilsektor. Hier ist nach Aussage aus dem Handel einiges eingepreist, in diesem Jahr notiert der Sub-Index der europäischen Automobilwerte gut 4 Prozent im Minus.

Teuerung rückläufig

Am Vormittag gab es Inflationsdaten aus der Eurozone: Im März ging die Teuerung das zweite Mal in Folge leicht zurück - von 2,3 Prozent auf 2,2 Prozent im Jahresvergleich. Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment, erwartet bis Juni noch zwei Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) bis auf zwei Prozent beim Einlagesatz. Die noch schwache Konjunktur unterdrücke derzeit einen stärkeren Preisauftrieb. Die Unternehmen hätten aufgrund der verhaltenen Nachfrage nur geringe Preissetzungsmacht und der starke Euro dämpfe die Teuerung ebenfalls. Das beschlossene Infrastrukturpaket in Deutschland und deutlich steigende Rüstungsausgaben in Europa haben aus Sicht des Ökonomen keine inflationstreibende Wirkung 2025. Banken wie die Deutsche Bank oder die DZ Bank gehen wiederum davon aus, dass die EZB im April einen Pause einlegen wird.

Unter den Einzelaktien ist die Nachrichtenlage dünn. Die Markterholung zieht sich quer durch alle Branchen, so legen Minenwerte europaweit um 1,3 Prozent zu, für Technologiewerte geht es um 1,0 Prozent nach oben. Gegen den Trend leichter tendiert der Sektor der Nahrungsmittelhersteller, auch belastet durch die schwächer tendierenden Aktien von Heineken.

Im DAX legen Adidas um 2,4 Prozent zu. Stifel verweist auf eine Telefonkonferenz mit Vorabinformationen (Pre Close) zum ersten Quartal 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheit und Risiken für die Verbrauchernachfrage habe der Sportartikelhersteller alle Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, die Anfang März ausgegeben worden seien, einschließlich eines zweistelligen Wachstums für die Marke Adidas in Nordamerika und Großchina bekräftigt. Das Vertrauen des Managements resultiere aus der starken Dynamik der Marke Adidas, einem starken Auftragsbuch und dem Potenzial für eine Erholung bei den Marktanteilen.

Für die Rüstungswerte geht es ebenfalls nach oben, Rheinmetall steigen um 2,0 Prozent, Renk um 3,8 Prozent und Hensoldt um 1,8 Prozent. Die Analysten des Deutsche Bank Research Institute haben vorgeschlagen, ungenutzte Kapazitäten der Autoindustrie für die Produktion von Rüstungsgütern einzusetzen. "Deutschland hat zwei dringende Probleme: Einen zu kleinen Verteidigungssektor und zu viele unterausgelastete Autofabriken. Es hat nun die historische Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, indem es Teile seiner Autobaukompetenz in den Dienst der Produktion von Rüstungsgütern stellt", heißt es in einem Research des Instituts.

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Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.287,90        +0,8%      39,51      +7,2% 
Stoxx-50        4.577,95        +0,7%      32,30      +5,5% 
DAX            22.383,04        +1,0%     219,55     +11,3% 
MDAX           27.610,44        +0,8%     217,22      +7,1% 
TecDAX          3.618,11        +0,8%      29,87      +5,0% 
SDAX           15.397,59        +1,1%     164,45     +11,1% 
FTSE            8.582,81           0%       0,00        #NV 
CAC             7.835,58        +0,6%      44,87      +5,6% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:10   % YTD 
EUR/USD           1,0788        -0,3%     1,0820     1,0792   +4,5% 
EUR/JPY         161,2790        -0,6%   162,2015   161,5150   -0,4% 
EUR/CHF           0,9532        -0,4%     0,9567     0,9554   +2,3% 
EUR/GBP           0,8374        +0,0%     0,8374     0,8362   +1,3% 
USD/JPY         149,4975        -0,3%   149,9330   149,6635   -4,7% 
GBP/USD           1,2883        -0,3%     1,2920     1,2906   +3,1% 
USD/CNY           7,1799        +0,0%     7,1795     7,1797   -0,4% 
USD/CNH           7,2813        +0,2%     7,2654     7,2656   -0,9% 
AUS/USD           0,6253        +0,1%     0,6246     0,6231   +0,9% 
Bitcoin/USD    83.578,30        +1,2%  82.562,60  83.507,25  -11,5% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,88        71,48      +0,6%       0,40  -16,7% 
Brent/ICE          74,99        74,71      +0,4%       0,28   -0,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold             3132,78      3122,95      +0,3%       9,83  +19,0% 
Silber             31,33        31,49      -0,5%      -0,16  +12,7% 
Platin            918,09       921,98      -0,4%      -3,85   +5,3% 
Kupfer              5,02         5,03      -0,2%      -0,01  +23,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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