MÄRKTE EUROPA/Erholungstag - Warten auf "Liberation Day"
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DOW-JONES--An den europäischen Aktienmärkten ist es nach dem Minus vom Vortag am Dienstag wieder kräftig nach oben gegangen. Damit ist der Start in das zweite Quartal 2025 geglückt. Der DAX legte um 1,7 Prozent auf 22.540 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,4 Prozent auf 5.320 Punkte. Der Handel verlief in vergleichsweise ruhigen Bahnen, doch das könnte sich zur Wochenmitte ändern. Dann hat US-Präsident Donald Trump den "Liberation Day" - also einen Befreiungstag für die US-Wirtschaft - angekündigt. Er will die für viele Produkte häufig niedrigeren US-Zölle an die Niveaus der Handelspartner anpassen. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden.
Laut DZ Bank müssen die EU-Länder reziproke Zölle, sofern sie allein auf Basis bestehender Zolldifferenzen erhoben werden, aber nur in wenigen Bereichen ernsthaft fürchten. In vielen wichtigen Exportsektoren, wie der Pharmaindustrie oder dem Maschinenbau, seien die Zollabstände gering. Warengruppen mit sehr hohen Zolldifferenzen hätten dagegen häufig nur eine kleine Bedeutung beim Handel zwischen den USA und Europa. Das treffe etwa auf Nahrungsmittel und Agrargüter zu. Die Achillesferse der Europäer bleibe der Automobilsektor.
Teuerung rückläufig
Am Vormittag gab es Inflationsdaten aus der Eurozone: Im März ging die Teuerung das zweite Mal in Folge leicht zurück - von 2,3 Prozent auf 2,2 Prozent im Jahresvergleich. Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment, erwartet bis Juni noch zwei Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) bis auf zwei Prozent beim Einlagesatz. Die noch schwache Konjunktur unterdrücke derzeit einen stärkeren Preisauftrieb. Die Unternehmen hätten aufgrund der verhaltenen Nachfrage nur geringe Preissetzungsmacht und der starke Euro dämpfe die Teuerung ebenfalls. Das beschlossene Infrastrukturpaket in Deutschland und deutlich steigende Rüstungsausgaben in Europa haben aus Sicht des Ökonomen keine inflationstreibende Wirkung 2025. Banken wie die Deutsche Bank oder die DZ Bank gehen wiederum davon aus, dass die EZB im April eine Pause einlegen wird.
Nachrichten zu einzelnen Aktien gab es kaum. Die Markterholung zog sich quer durch alle Branchen, so legten Banken europaweit um 1,9 Prozent zu. Europäische Bankaktien seien aufgrund günstiger Bewertungen und starker Gewinnaussichten attraktiv, schrieben die Analysten der UBS. Sie böten eine gute Investitionsmöglichkeit, insbesondere da Europa im Vergleich zu anderen Industrieländern als attraktiveres Anlageziel erscheine. Commerzbank ragten mit einem Plus von 7,4 Prozent positiv heraus. Für Technologiewerte ging es ebenfalls um 1,9 Prozent nach oben, alle Branchen-Indizes schlossen im Plus.
Im DAX legten Adidas um 3,1 Prozent zu. Stifel verwies auf eine Telefonkonferenz mit Vorabinformationen (Pre Close Call) zum ersten Quartal 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheit und Risiken für die Verbrauchernachfrage habe der Sportartikelhersteller alle Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, die Anfang März ausgegeben worden seien, einschließlich eines zweistelligen Wachstums für die Marke Adidas in Nordamerika und Großchina bekräftigt. Das Vertrauen des Managements resultiere aus der starken Dynamik der Marke Adidas, einem starken Auftragsbuch und dem Potenzial für eine Erholung der Marktanteile.
Für die Rüstungswerte ging es ebenfalls nach oben, Rheinmetall stiegen um 2,7 Prozent, Renk um 3,8 Prozent, und Thyssenkrupp um 6 Prozent. Die Analysten des Deutsche Bank Research Institute haben vorgeschlagen, ungenutzte Kapazitäten der Autoindustrie für die Produktion von Rüstungsgütern einzusetzen. "Deutschland hat zwei dringende Probleme: einen zu kleinen Verteidigungssektor und zu viele unterausgelastete Autofabriken. Es hat nun die historische Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, indem es Teile seiner Autobaukompetenz in den Dienst der Produktion von Rüstungsgütern stellt", hieß es in einem Research des Instituts.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* ESTX 50 PR.EUR 5.320,30 +1,4% +7,2% Stoxx-50 4.596,52 +1,1% +5,5% Stoxx-600 539,64 +1,1% +5,2% XETRA-DAX 22.539,98 +1,7% +11,3% CAC-40 Paris 7.876,36 +1,1% +5,6% AEX Amsterdam 905,24 +0,7% +2,3% ATHEX-20 Athen 4.185,31 +0,9% +16,2% BEL-20 Bruessel 4.365,93 +0,7% +1,7% BUX Budapest 89.897,98 +1,4% +11,8% OMXH-25 Helsinki 4.556,30 +1,1% +4,4% OMXC-20 Kopenhagen 1.784,42 +1,2% -16,1% PSI 20 Lissabon 6.950,65 +1,2% +7,7% IBEX-35 Madrid 13.297,00 +1,2% +13,3% FTSE-MIB Mailand 38.557,38 0,0% +11,3% OBX Oslo 1.445,95 +0,1% +8,6% PX Prag 2.115,21 +0,4% +19,7% OMXS-30 Stockholm 2.509,78 +0,6% +0,4% WIG-20 Warschau 2.735,15 +1,7% +22,7% ATX Wien 4.154,90 +1,9% +11,3% SMI Zuerich 12.686,62 +0,7% +8,6% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:10 % YTD EUR/USD 1,0804 -0,1% 1,0820 1,0792 +4,5% EUR/JPY 161,3925 -0,5% 162,2015 161,5150 -0,4% EUR/CHF 0,9534 -0,3% 0,9567 0,9554 +2,3% EUR/GBP 0,8358 -0,2% 0,8374 0,8362 +1,3% USD/JPY 149,3805 -0,4% 149,9330 149,6635 -4,7% GBP/USD 1,2926 +0,0% 1,2920 1,2906 +3,1% USD/CNY 7,1788 -0,0% 7,1795 7,1797 -0,4% USD/CNH 7,2811 +0,2% 7,2654 7,2656 -0,9% AUS/USD 0,6280 +0,5% 0,6246 0,6231 +0,9% Bitcoin/USD 85.278,90 +3,3% 82.562,60 83.507,25 -11,5% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,53 71,48 +0,1% 0,05 -16,7% Brent/ICE 74,84 74,71 +0,2% 0,13 -0,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3119,24 3122,95 -0,1% -3,71 +19,0% Silber 31,19 31,49 -1,0% -0,30 +12,7% Platin 915,55 921,98 -0,7% -6,39 +5,3% Kupfer 5,05 5,03 +0,2% 0,01 +24,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|