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Kommentar
06:05 Uhr, 15.04.2025

Flash Crash: Layer-1-Token $OM stürzt um 90% ein

Der Kurs von $OM, dem nativen Token des Mantra-Netzwerks, brach in der Nacht auf Montag innerhalb weniger Stunden um knapp 90% ein. Die Hintergründe.

Kraken steigt in den Aktienhandel ein. Ab sofort können KundInnen in zehn US-Bundesstaaten über 11.000 US-Aktien und ETFs direkt in ihrem Kraken-Account handeln, provisionsfrei und Seite an Seite mit Krypto. Möglich macht das eine Kooperation mit dem lizenzierten Broker-Dealer Alpaca. Eine Ausweitung auf weitere Märkte ist bereits angekündigt.

Das Takeaway? TradFi, CeFi, DeFi – die Grenzen verschwimmen, das Endspiel ist dasselbe: ein One-Stop-Shop für cross-margin und cross-collateral Trading über alle Assetklassen hinweg.

Quasi als Wegbereiter für den “gehebelten Elon”: Long TSLA, gedeckt durch DOGE.

Außerdem auf unserer Agenda:

  • Galaxy veröffentlicht Lending-Report
  • JPMorgan bringt Britischen Pfund onchain
  • RWA-Chain Mantra sieht Flash Crash
  • Visa schließt sich Stablecoin-Konsortium USDG an
  • Deep Dive: Coinbase Wallet integriert AdTech-Plattform

MARKTKOMMENTAR

Stand: 15.04. 00:35 Uhr

Krypto startet mit Rückenwind in die neue Woche: Bitcoin liegt knapp unter 85.000 USD, ETH kletterte auf 1.630 USD, und auch die Aktienmärkte legten leicht zu. Dazu beigetragen haben dürften unter anderem die Aussagen von Fed-Gouverneur Waller, der angesichts der potenziellen Wachstumsschäden durch neue Trump-Zölle frühere und deutlichere Zinssenkungen ins Spiel brachte.

Abseits der täglichen Makro- und Zollschlagzeilen hat Galaxy gestern einen bemerkenswerten Report zum Krypto-Lending veröffentlicht. Er bietet seltene Einblicke in die onchain- und offchain-Strukturen eines bisher wenig transparenten Sektors und kann als Indikator für das Leverage-Niveau der Branche herangezogen werden.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Gesamtgröße des Lending-Markts zum Ende 2024: 36,5 Mrd. USD → 43 % unter dem Allzeithoch von Q4 2021
  • DeFi-Lending wächst deutlich schneller als CeFi → CeFi macht nur noch 31% des Marktes aus
  • Neue Trends: Einstieg von TradFi-Akteuren, Wachstum von tokenisierten Private-Credit-Produkten, professionelleres Risikomanagement (R.I.P. 3AC, Celsius & Co.)

Krypto-Lending-Marktgröße pro Quartal: schwarz = DeFi, orange = CeFi


NEWS FLASH

  • Vitalik stellt "Privacy Roadmap" vor. Darin schlägt der Ethereum-Gründer unter anderem vor, verschleierte Transaktionen als Standard einzuführen und die Verbindung zwischen Nutzeraktivitäten in verschiedenen Anwendungen zu verbergen.🥷
  • JPMorgan führt Pfund Sterling auf Kinexys ein. Unternehmen können damit nun rund um die Uhr Zahlungen und Devisenumtausch in Dollar, Euro und Pfund über die Blockchain-Plattform der Investmentbank abwickeln. Mittlerweile werden auf Kinexys täglich Transaktionen im Wert von knapp 2 Milliarden USD durchgeführt.🏦
  • Celestia lanciert neues Testnet. Blöcke auf "mamo-1" können bis zu 128 MB an Daten enthalten. Das entspricht dem 16-fachen Durchsatz von Celestias Mainnet und dem 680-fachen von Ethereums Blob Space.🦣

TOP STORY

Flash Crash: Layer-1-Token $OM stürzt um 90% ein

Abgestürzt: Der Kurs von $OM, dem nativen Token des Mantra-Netzwerks, brach in der Nacht auf Montag innerhalb weniger Stunden um knapp 90% ein. Die Marktkapitalisierung des Projekts sank dadurch von 6 Milliarden auf derzeit rund 500 Millionen USD.

$OM-Kursentwicklung (letzten sieben Tage)

RWA-Layer-1: Mantra ist eine auf Real-World Assets (RWAs) spezialisierte Layer-1, die erst im vergangenen Oktober live ging. Vor dem Preissturz zählte $OM trotz eines TVL von lediglich 4 Millionen USD zu den Top 30 Kryptowährungen und war damit das am höchsten bewertete RWA-Protokoll.

  • Bisherige Traction: In den vergangenen Monaten verkündete das Projekt unter anderem den Erhalt einer Virtual Asset Service Provider (VASP) Lizenz in Dubai sowie eine Partnerschaft mit einem der größten Immobilienentwickler des Emirats.

Gründe für den Crash: Mantras Gründern zufolge hätten zentralisierte Börsen die Liquidierung mehrerer gehebelter $OM-Positionen erzwungen, die wiederum mit dem $OM-Token besichert waren. Der Preisverfall sei demnach das Resultat von einer Liquidationskaskade und Panikverkäufen, beschleunigt durch die geringe Liquidität an einem Sonntagabend.

Kontroverse: Einige Stimmen widersprechen dieser Darstellung und verweisen auf millionenschwere Token-Transfers auf zentralisierte Kryptobörsen, die vor wenigen Tagen durchgeführt wurden – mutmaßlich durch frühe Investoren des Projekts, nur wenige Tage vor dem Preisverfall. Diese weisen jedoch jegliche Anschuldigungen zurück.

Nach dem Crash beginnt nun das Wetteifern um die “offensichtlichen Red Flags”: eine absurd hohe Bewertung bei magerem TVL, massive Token-Allokationen für das Team, verdächtige Token-Pumps während der breite Markt blutete,… . In der Sache richtig, doch letztlich der falsche Fokus.

Der Kern des Problems liegt tiefer: Es mangelt an verbindlichen Standards bei Token-Launches und regulatorischer Aufsicht. Solange diese Grundlagen fehlen, operieren Teile des Marktes im Graubereich – geprägt von schwer durchschaubaren Verflechtungen zwischen Projekten, Investoren, Börsen und Market Makern.


STABLECOIN-CORNER

Visa schließt sich Stablecoin-Konsortium USDG an

Stablecoin-Konsortium wächst: Nach Informationen von Coindesk ist Visa dem “Global Dollar Network“ beigetreten, einem Konsortium rund um den von Paxos ausgegebenen US-Stablecoin USDG, zu dem auch andere Unternehmen wie Robinhood, Kraken, Galaxy Digital, Bullish und Anchorage Digital gehören.

Das USDG-Geschäftsmodell: Im Unterschied zu etablierten Emittenten wie Circle oder Tether behält Paxos die Zinserträge aus den zugrundeliegenden US-Staatsanleihen nicht für sich. Stattdessen erhebt Paxos lediglich eine fixe Asset-Management-Gebühr auf das verwaltete USDG-Volumen, ganz ohne Minting- oder Redemption-Fees.

  • Umsatzbeteiligung der Partner: Die verbleibenden Zinserträge fließen zurück an die Teilnehmer des Global Dollar Networks. Die Höhe der Ausschüttung richtet sich nach dem individuellen Beitrag zum Netzwerk, etwa über gehaltene USDG-Bestände, Netto-Minting oder das Anbieten von USDG als Zahlungsmittel.

Bisheriges Volumen: Obwohl USDG erst vor wenigen Monaten lanciert wurde, ist er einer der am schnellsten wachsenden Stablecoins: Die Umlaufmenge liegt derzeit bei rund 245 Millionen US-Dollar, ein Wachstum von über 800% seit Jahresbeginn. Aktuell ist der Token auf Ethereum und Solana verfügbar. Weitere Chain-Integrationen sollen folgen.

Auch auf die Gefahr hin, wie eine kaputte Schallplatte zu klingen: Stablecoins sind ein Netzwerkeffekte-Game. Und USDG ist aktuell einer der vielversprechendsten Ansätze, die Phalanx aus Circle und Tether zu durchbrechen. Statt Millionen in Branding, Liquidity Incentives, Blockchain-Integrationen oder Market Maker-Deals zu versenken, schafft Paxos einen wirtschaftlichen Anreiz für Institutionen mit Reichweite, das Wachstum eines gemeinsamen Tokens zu koordinieren und an den Erträgen zu partizipieren.

Für viele ist das die klügere Antwort auf die Stablecoin-Frage: Kein regulatorischer Overhead, kein Emittentenrisiko, aber trotzdem ökonomische Teilhabe am Stablecoin-Boom.

Für Visa ist der Beitritt ein weiterer Baustein in einer langfristigen Stablecoin-Strategie. Bereits seit 2021 experimentiert das Unternehmen mit der Abwicklung von USDC-Transaktionen über Ethereum und Solana. Außerdem stellte Visa erst im Oktober letzten Jahres mit der “Tokenized Asset Platform” (VTAP) eine eigene Infrastruktur vor, die es Banken ermöglichen soll, Fiat-gestützte Stablecoins herauszugeben.


DEEP DIVE

Spindl: Web3-AdTech-Plattform gibt Integration mit Coinbase Wallet bekannt

Trotz prall gefüllter Schatzkammern und teils millionenschwerer Marketingbudgets scheitern viele Krypto-Unternehmen an der Akquisition neuer Nutzer.

Für den Facebook-Ads-Veteranen und Gründer der AdTech-Plattform Spindl, Antonio García Martínez, liegt das unter anderem an einer Fehlallokation dieser Ressourcen. Statt strategischer Marketingkampagnen greifen viele Protokolle und Apps nach wie vor auf Airdrops zurück, die in den meisten Fällen nur kurzfristige Erfolge bei verhältnismäßig hohen Kosten liefern.

Um das Marketing- und Growth-Problem im Web3 zu lösen, entwickelt Spindl ein krypto-natives Ad Network – unter anderem mit Unterstützung der Kryptobörse Coinbase. Diese hatte Spindl erst im Februar übernommen und seine Lösung letzte Woche in ihre Coinbase Wallet integriert.

➡️ Wie Martínez seine Expertise nun für den Aufbau eines Web3-nativen Ad-Networks nutzen möchte und welches strategische Kalkül hinter Coinbases Vorstoß in das Werbegeschäft steckt, erfahrt ihr heute bei Blockstories Plus.

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