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Kommentar
06:05 Uhr, 11.04.2025

Ripple verkündet Milliarden-Übernahme von Prime-Brokerage Hidden Road

Der M&A-Markt läuft heiß. Alle Hintergründe zum nächsten großen Deal.

Stell dir vor, du stirbst – und hinterlässt deinen Liebsten kein Sparbuch, keine Immobilie, sondern: einen Bitcoin. Vielleicht 0,13 BTC. Vielleicht auch 1,7 – je nachdem, wie gut Meanwhile am Ende gewirtschaftet hat.

Das Krypto-Versicherungs-Startup gab gestern seine Finanzierungsrunde über 40 Millionen USD bekannt, um genau das möglich zu machen: Lebensversicherungen, bei denen die Ein- und Auszahlung in Bitcoin erfolgt. Frei nach dem Motto: “In Sats we trust, till death do us part.”

Außerdem auf unserer Agenda:

  • Eine Erholung, die keine war
  • Paul Atkins als neuer SEC-Vorsitzender bestätigt
  • Ripple gibt Milliarden-Übernahme bekannt
  • Solana stellt neues Vertraulichkeitsfeature vor
  • DoubleZero Deep Dive

MARKTKOMMENTAR

Stand: 10.04. 23:57 Uhr

Der Trump-Put ist da – und mit ihm die nächste Volatilitätswelle. Nachdem die Rendite 30-jähriger US-Staatsanleihen am Mittwoch die 5%-Marke durchbrach, zog Präsident Trump die Reißleine.

  • Zölle auf China wurden sofort auf 125% erhöht
  • Für alle anderen Länder: 90-tägige Verschiebung von Zöllen über 10%
  • Nasdaq +12%, Bitcoin über 80.000 USD, Euphorie pur – für einen Tag

Denn was als “Rettung” gefeiert wurde, entpuppt sich als symptomatische Notreaktion. Die Märkte realisieren: Trump ist nervös, und das Bond-Market-Volk hat Macht. Es war nicht China, nicht Europa, nicht die Fed – es war der Anleihemarkt, der den Präsidenten zum Einlenken zwang. Und genau das offenbart seine Achillesferse. Die Folge: neue Unsicherheit, neue Volatilität.

Noch schlimmer: Eine Schlagzeile reichte, um die Euphorie zu kippen. Als Gerüchte kursierten, der effektive Zollsatz auf China liege bei 145%, rutschten die Märkte erneut ab. Bitcoin fiel wieder unter 80.000 USD, Tech-Aktien gaben deutlich nach. Gleichzeitig markierte Gold ein neues Allzeithoch, und der US-Dollar setzt seine Talfahrt fort – trotz hoher Zinsen. Ein toxisches Gemisch aus geopolitischer Eskalation, Vertrauensverlust und politischer Unberechenbarkeit.

Für Krypto bleibt das Bild komplex: Ja, ein schwacher Dollar ist eigentlich ein bullisher Treiber. Aber solange selbst ein überraschend niedriger US-Inflationswert (CPI) keine Rally bei Anleihen auslöst, ist klar: Es geht gerade nicht um Daten – es geht ums Vertrauen.

Und das ist leichter zerstört als wiederhergestellt.


NEWS FLASH

Krypto

Regulierung


TOP STORY

Ripple verkündet Milliarden-Übernahme von Prime-Brokerage Hidden Road

Rekordverdächtig: Am Dienstag gab Ripple die Übernahme des Prime-Brokers Hidden Road bekannt. Mit einem Volumen von 1,25 Milliarden USD ist es die zweitgrößte Akquisition eines Krypto-Unternehmens – nur knapp hinter der jüngsten Übernahme der US-Futures-Plattform NinjaTrader durch die Kryptobörse Kraken. Der Deal soll im dritten Quartal finalisiert werden.

Zu Hidden Road: Als Prime-Brokerage bietet das Unternehmen derzeit über 300 institutionellen Kunden wie Banken und Hedgefonds einen einfachen Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Handelsfinanzierung, Clearing, Settlement und Verwahrung in den Bereichen FX und Digital Assets.

  • Der Vorteil: Statt mit mehreren Gegenparteien zu interagieren, benötigen institutionelle Kunden nur ein Konto bei Hidden Road. Die Prime-Brokerage übernimmt die zentrale Kreditvergabe, das Risikomanagement sowie die Abwicklung der Trades, indem sie Orders über verbundene Handelsplätze und Partnerbanken steuert.

Gemeinsame Vergangenheit: Ripple ist nicht nur selbst Kunde von Hidden Road, sondern soll sich laut eigenen Angaben auch an der Series B des Unternehmens beteiligt haben.

Integration mit bestehenden Produkten: Laut der Ankündigung wird RLUSD, Ripples kürzlich lancierter Stablecoin, als Sicherheit auf der Plattform hinterlegt werden können. Zudem soll ein Teil von Hidden Roads “Post-Trade-Aktivitäten” – wie Clearing und Settlement – künftig auf dem XRP Ledger abgewickelt werden. Zur Einordnung: Hidden Road soll jährlich über 3 Billionen USD an Transaktionsvolumen abwickeln.

Spätestens seit dem IPO-Antrag von Circle wissen wir, wie wichtig – und kostspielig – Distribution ist. Vor diesem Hintergrund geht es beim Hidden Road Deal vor allem um die Übernahme von Kundenbeziehungen, die Ripple nun für das Wachstum seiner bestehenden Produktpalette aus Infrastruktur (XRP Ledger), US-Stablecoin (RLUSD) und Custody (Metaco) nutzen möchte, um sich als Digital Assets One-Stop-Shop zu etablieren.

Möglich wird dieser Vorstoß nicht zuletzt durch Ripples prall gefüllte Kriegskasse: Zum Jahresende 2024 hielt das Unternehmen rund 42% des gesamten XRP-Supplies – aktuell bewertet mit knapp 85 Milliarden USD. Davon sind aktuell nur rund 8 Milliarden USD liquid; der Rest wird über die kommenden 38 Monate schrittweise freigeschaltet. Weitere Akquisitionen und Investitionen ließen sich damit problemlos finanzieren.

Was bleibt, ist die Frage nach der Wertverteilung: Wer profitiert am Ende vom wachsenden Ripple-Ökosystem? Die XRP-Holder, weil solcherlei Akquisitionen die Aktivität auf dem XRP Ledger boosten werden oder die Anteilseigner von Ripple Labs, die “echte” Umsätze einfahren?


TOP STORY

Solana stellt “Confidential Balances” für mehr Privatsphäre vor

Streng vertraulich: Solana führt mit Confidential Balances eine neue Token-Funktion ein, die es ermöglicht, Transaktionsbeträge, Gebühren sowie Minting- und Burning-Vorgänge vollständig zu verschleiern – und das direkt auf Protokollebene.

Use Cases:

  • Stablecoin-Emittenten können dadurch beispielsweise Token ausgeben oder verbrennen, ohne Informationen über die genaue Umlaufmenge offenzulegen.
  • Plattformen mit transaktionsbasierten Gebührenmodellen – etwa Zahlungsdienstleister – können interne Fee-Strukturen verbergen, ohne an Transparenz gegenüber Aufsichtsbehörden zu verlieren.
  • Auch DAO-Treasuries könnten künftig Tokenbestände auf- oder abbauen, ohne ihr Treasury Management sichtbar zu machen.

Regulatorische Compliance: Die Vertraulichkeit ist dabei kein Blackbox-Modell: Über sogenannte Auditor Keys lassen sich Transaktionen bei Bedarf gegenüber Regulatoren nachvollziehbar offenlegen.

Frühe Nutzer: Das Stablecoin-Projekt Agora hat bereits erste Stablecoins mit Confidential Balances gemintet. Auch PayPal nutzte in einer früheren Version (“Confidential Transfers v1”) diese Funktionalität für seinen PYUSD-Stablecoin auf Solana.

Bald auch für Endnutzer: Noch fehlt es allerdings an umfassender Infrastruktur. Die nötige Kryptografie läuft bislang meist serverseitig, echte Wallet-Unterstützung gibt es noch kaum. Das könnte sich in den nächsten Monaten ändern, wenn neue Entwicklerwerkzeuge den Weg für native In-Wallet-Integrationen ebnen.

Solanas Confidential Balances sind ein nützliches Feature für Token-Emittenten, die Transaktionen verschleiern wollen, ohne dabei die Nachvollziehbarkeit komplett aufzugeben.

Der Begriff Confidentiality ist deswegen nicht zufällig gewählt. Es geht nicht um vollständige Anonymität, sondern um selektive Intransparenz: Beträge werden verborgen, Sender und Empfänger jedoch sichtbar. Das macht das Feature zwar attraktiv für einfache Anwendungsfälle wie Gehaltszahlungen, doch für wirklich sensible Transaktionen werden viele Unternehmen weiterhin Lösungen mit vollständiger Anonymität bevorzugen.

Hinzu kommt, dass sich die Extensions für komplexere Anwendungen wie Lending, Payment Streams oder Governance nur eingeschränkt eignen. Der Grund: Verschlüsselte Beträge lassen sich nicht ohne weiteres in Smart Contracts verarbeiten. Wer programmierbare Logik auf Confidential Tokens anwenden will, muss sie regelmäßig entschlüsseln und untergräbt damit den eigentlichen Zweck. Die Extension ist damit eher Werkzeugkasten als der heilige Gral der Onchain Privacy.


DEALS TO WATCH

Blackbird | 50 Millionen USD | Series B : Plattform für die Gastronomiebranche, über die Gastronomiebetriebe Loyalty-Programme aufsetzen und Zahlungen abwickeln können. Unseren Deep Dive zu Black Bird gibts hier.

Meanwhile | 40 Millionen USD | Series A : Anbieter von Bitcoin-basierten Versicherungsleistungen.

WEITERE 2 DEALS MIT PLUS ANSEHEN


PROTOCOL UPDATE

DoubleZero: Ein besseres Internet für Blockchains

Die Skalierbarkeit von Blockchains hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verbessert, was vor allem auf Fortschritte bei der Entwicklung von Software und Hardware für Validatoren zurückzuführen ist.

Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist Solanas Firedancer-Client, der bis zu eine Million TPS auf dem Testnet verarbeiten kann. Oder MegaETH, die “Real-Time-Blockchain”, die sich derzeit ebenfalls im Testbetrieb befindet und Blockzeiten von 10 Millisekunden (ms) aufweist (Zum Vergleich: Auf Solana sind es 400ms).

Um noch viel leistungsfähigere Netzwerke entwickeln zu können, bedarf es künftig jedoch mehr als nur besserer Soft- und Hardware. Es erfordert eine völlig neue Internet-Infrastruktur – zumindest, wenn es nach dem Infrastrukturanbieter DoubleZero geht, der kommende Woche seinen Token Sale vollzieht.

➡️ Wie DoubleZero den Aufbau einer solchen Infrastruktur vorantreiben und damit den “3G-Moment” für Blockchains herbeiführen möchte, erfahrt ihr heute bei Blockstories Plus.

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