MÄRKTE USA/Wall Street nach Hausse mit Rücksetzer erwartet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--Nach der spektakulären Hausse am Mittwoch sieht es für den Start am Donnerstag an der Wall Street nach Gewinnmitnahmen aus. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen sehr schwachen Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Händler bleiben misstrauisch und bezeichnen die steilen Vortagesaufschläge als Bärenmarktrally. Zwar habe US-Präsident die meisten seiner reziproken Zölle erst einmal für 90 Tage aufgeschoben, aber zugleich gehe der Handelskrieg mit China durch Beibehaltung der hohen Zölle weiter.
Inwieweit das Trumpsche Gebaren echte Verhandlungsbereitschaft sei, bleibe fraglich. Möglicherweise sei nur der Absturz bei Aktien und Anleihen der Impulsgeber für dessen Rückzieher bei den Zöllen gewesen, mutmaßen Marktakteure, insbesondere mit Blick auf den jüngsten Anstieg der Renditen am US-Anleihemarkt. Zudem kam auch ein gewisser Druck von der US-Notenbank. Diese hatte bereits bei ihrer vergangenen Sitzung auf die Risiken eines länger andauernden Inflationsdrucks durch Zölle hingewiesen, woran das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll erinnerte. Bislang zeigt sich jedoch noch kein erhöhter Inflationsdruck. Der hat im März sogar deutlicher als erwartet abgenommen. Die Verbraucherpreise stiegen auf Jahressicht geringer als vorausgesagt - auch in der Kernrate. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen wie prognostiziert aus.
Am Rentenmarkt beruhigt sich die Lage derweil etwas. Eine Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen stieß am Vorabend auf eine solide Nachfrage. Am Sekundärmarkt sinkt die Rendite entsprechender Anleihen aktuell um weitere 7 Basispunkte auf 4,322 Prozent. Damit scheinen Anleger wieder mehr Vertrauen in US-Vermögenswerte zu fassen, nachdem in den Tagen zuvor ein regelrechter Ausverkauf am Rentenmarkt zu beobachten gewesen war.
Dollar auf Talfahrt
Der Dollar gibt mit sinkenden Marktzinsen jedoch weiter nach und zeugt nicht von gestiegenem Vertrauen in US-Vermögenswerte - der Dollarindex verliert weitere 1,3 Prozent. Auch die verbleibenden Zölle träfen die Konjunktur weiter hart und zeugten von der Inkohärenz der US-Politik, erläutern die Pepperstone-Analysten das angeschlagene Vertrauen in den Greenback. Zudem lieferten die Inflationsdaten Spielräume für Leitzinssenkungen angesichts des zu erwartenden Wirtschaftsabschwungs, heißt es im Handel.
Nach der Vortagesrally werden auch am Erdölmarkt Gewinne eingestrichen. Die anhaltende Unsicherheit über den Fortgang der Konjunktur liefere weiter wenig Kaufargumente für Rohöl. Denn die Nachfrage dürfte angesichts der konjunkturellen Herausforderungen rückläufig sein, heißt es. Die US-Lagerbestände bewegen sich zudem auf den höchsten Niveaus seit Juli 2024 und senden somit ein bärisches Preissignal.
Gold bleibt auf der Überholspur, die Feinunze verteuert sich um weitere 1,1 Prozent - auch begünstigt von der Dollar-Schwäche. Solange der Handelskrieg zwischen den USA und China nicht überwunden sei und sich möglicherweise auf andere Handelspartner ausweite, dürfte der Goldpreis sich in Richtung neuer Allzeithochs bewegen, mutmaßen die XS-Analysten.
Gewinnmitnahmen auch bei Einzelwerten
Nach dem Tagesgewinn von 19 Prozent und dem Bewertungsaufschlag von 439,9 Milliarden Dollar - dem höchsten aller Zeiten für ein einzelnes Unternehmen überhaupt -, streichen Anleger bei Nvidia Gewinne ein. Vorbörslich fällt der Kurs um 4 Prozent. Auch bei AMD (-2,7%) und Apple (-2,9%) werden Gewinne mitgenommen.
United States Steel stürzen um 10,3 Prozent ab. Trump hat sich gegen die Übernahmen durch die japanische Nippon Steel ausgesprochen und plädiert dafür, dass U.S. Steel amerikanisch bleibt. Der Brauereikonzern Constellation Brands (-2,3%) wartet mit einem schwachen Ausblick auf. CarMax geben nach einer ebenfalls schwachen Prognose mit Verweis auf die konjunkturellen Unsicherheiten 7,6 Prozent nach.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1119 +1,5% 1,0953 1,1052 +5,8% EUR/JPY 161,3050 -0,1% 161,4220 160,1955 -0,9% EUR/CHF 0,9303 -0,8% 0,9381 0,9299 +0,4% EUR/GBP 0,8590 +0,6% 0,8541 0,8651 +3,3% USD/JPY 145,0805 -1,6% 147,3965 144,9480 -6,4% GBP/USD 1,2944 +1,0% 1,2821 1,2775 +2,4% USD/CNY 7,2170 +0,1% 7,2123 7,2458 +0,0% USD/CNH 7,3224 -0,3% 7,3464 7,3788 +0,2% AUS/USD 0,6188 +0,5% 0,6154 0,6008 -0,6% Bitcoin/USD 81.855,95 -1,8% 83.323,10 77.289,50 -10,7% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,72 62,78 -3,3% -2,06 +1,6% Brent/ICE 63,83 65,72 -2,9% -1,89 -13,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3118,28 3082,96 +1,1% 35,32 +17,5% Silber 27,74 28,38 -2,3% -0,64 +1,6% Platin 841,43 859,38 -2,1% -17,95 -1,8% Kupfer 4,38 4,19 +4,4% 0,19 +7,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/hab
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|